Nokia setzt auf Musik-Handys

In New York stellte der Marktführer Nseries-Smartphones der "Music Edition" und günstigere Handys mit integriertem Musikplayer vor.

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Von
  • Rudolf Opitz

Nokia 5300

Anlässlich der Photokina in Köln und der Open Studio 2006 in New York hat Nokia eine Reihe teils neuer, teils schon bekannter Handys und Smartphones mit Eignung als MP3-Player vorgestellt. Die preisgünstigen XpressMusic-Mobiltelefone sollen dabei die Einsteiger- und Mittelklasse abdecken, wozu das Nokia 3250 und die neuen Modelle 5200 und 5300 gehören. Für die Oberklasse sind die Nseries-Smartphones N70, N73 und N91 der Music Edition und das neue Klappgerät N75 gedacht. Auch das Top-Modell N95 mit GPS-Empfänger soll sich dank unabhängig von der Wähltastatur ausschiebbarer Playertasten gut für die mobile Musikberieselung eignen.

Zu den Neuvorstellungen gehören die Schiebehandys 5200 und 5300. Beide Triband-Modelle enthalten einen Musikplayer für die Formate MP3, WMA, AAC, M4A und AAC+. Dank eines beiliegenden Adapters lassen sich eigene Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenstecker anschließen. Als Speichermedium dienen microSD-Karten mit bis zu zwei GByte Kapazität. Musikstücke und andere Daten überträgt man via USB, IrDA oder Bluetooth auch direkt auf die Handys. Das 5200 hat ein Farbdisplay mit 128 × 160 Pixel und 18 Bit Farbtiefe und zum Fotografieren und Filmen eine VGA-Kamera. Das 5300 ist mit einem QVGA-Display (240 × 320 Pixel, 18 Bit Farbtiefe) und einer 1,3-Megapixel-Kamera besser ausgestattet. Über die Datendienste GPRS, EGPRS und HSCSD nehmen beide Handys Kontakt zum Internet auf. Beide sollen mit einer Akkuladung eine Sprechzeit von bis zu 3,2 Stunden bieten; die Bereitschaftszeit des 5200 beträgt laut Nokia maximal 260 Stunden, beim 5300 sind es knapp 220 Stunden. Beide Handys sollen im vierten Quartal 2006 für rund 230 Euro (5200) respektive 290 Euro (5300) – jeweils ohne Vertrag – zu haben sein. Das Musik-Smartphone 3250 will Nokia im dritten Quartal 2006 als XpressMusic-Edition zusammen mit einem 1-GByte-Medium für rund 460 Euro anbieten.

MP3-Smartphone N75

Auch die Nseries-Smartphones N70, N73 und N91 werden als Music Edition mit mehr Speicherplatz für Musik und andere Multimedia-Daten neu aufgelegt. Dem N70 will der Hersteller eine 1-GByte-Karte (RS-MMCard), dem N73 sogar eine miniSD-Karte mit 2 GByte Speicherplatz beilegen. Die eingebaute Festplatte des N91 soll bei der Music-Edition-Variante von vier auf acht Gigabyte aufgestockt werden. Die Music-Edition-Versionen des N70 und des N73 kommen voraussichtlich im Oktober 2006 für rund 400 Euro (N70) und 520 Euro (N73) in die Läden, das N91 mit 8 GByte soll im vierten Quartal 2006 für etwa 640 Euro zu haben sein.

Ebenfalls im vierten Quartal will Nokia auch das Klapp-Smartphone N75 ausliefern – vorerst jedoch nur in Nordamerika. Das UMTS-Telefon funkt wahlweise auch in nahezu allen GSM-Netzen weltweit (Quadband-GSM). Außer dem Hauptdisplay mit QVGA-Auflösung und 24 Bit Farbtiefe findet man beim N75 ein großes Zweitdisplay (128 × 160 Pixel, 18 Bit Farbtiefe) auf dem Deckel. Mittels Sondertasten unter dem zweiten Display steuert man den Musikplayer, ohne das Smartphone aufklappen zu müssen. Für Schnappschüsse gibt es eine 2-Megapixel-Kamera, der 40 MByte fassende Internspeicher lässt sich über einen microSD-Slot erweitern. Wie alle aktuellen Nseries-Smartphones kommt auch im N75 das Betriebssystem Symbian OS 9 und die S60-Plattform 3rd Edition zum Einsatz. Ob und wann es das Gerät in Europa zu kaufen geben wird, steht noch nicht fest.

N95 mit ausgeschobenen Playertasten

Für das erste Quartal 2007 hat Nokia das neue Flaggschiff der Nseries, das N95, angekündigt: Das UMTS-Smartphone nutzt als erstes Nokia-Handy den UMTS-Beschleuniger HSDPA und soll künftig bis zu 3,6 MBit/s empfangen können. Das ganz auf Multimedia ausgelegte Modell knipst Bilder mit bis zu 5 Megapixeln über eine Autofokus-Optik von Carl Zeiss, nimmt Videos in VGA-Auflösung (640 × 480 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde auf, glänzt mit einem TV-Ausgang und dient mit dem integrierten GPS-Empfänger sowie einer Navigationssoftware als elektronischer Pfadfinder. Auch als MP3-Player bietet es sich an. Außer der Wähltastatur, die man wie bei anderen Schiebehandys hinter dem Display des N95 verschwinden lassen kann, gibt es ausschiebbare Playertasten, die oberhalb des Displays zum Vorschein kommen. Dank 3,5-mm-Klinkenbuchse schließt man beliebige Kopfhörer an. Als Wechselspeicher dienen microSD-Karten. Zusätzlich zu den drahtlosen Schnittstellen IrDA und Bluetooth nimmt das N95 auch mit WLANs Kontakt auf und tauscht dank UPnP (Universal Plug and Play) Multimedia-Streams mit anderen Rechnern im Funknetz aus. Der Preis des Feature-Monsters soll ohne Vertrag zwischen 650 und 700 Euro liegen. (rop)