Nortel kündigt weitere Stellenkürzungen nach Milliardenverlust an

Für das dritte Quartal weist der größte nordamerikanische Netzwerkausrüster Nortel Networks einen Nettofehlbetrag von 3,41 Milliarden US-Dollar aus. Der Umsatz sank um 14 Prozent auf 2,32 Milliarden Dollar.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der größte nordamerikanische Netzwerkausrüster Nortel Networks hat nach deutlichen Umsatzeinbußen und einem Milliardenverlust im dritten Quartal 2008 die Streichung von weiteren 1300 Stellen im Unternehmen angekündigt. Um zusätzlich Kosten zu sparen, friert der kanadische Konzern zudem die Gehälter bis mindestens Ende 2009 ein und begrenzt Geschäftsreisen seiner Mitarbeiter auf ein Minimum. Auch sollen sämtliche Immobilienbeteiligungen des Konzerns einer eingehenden Prüfung unterzogen werden.

Für das dritte Quartal weist Nortel Networks einen Nettofehlbetrag von 3,41 Milliarden US-Dollar aus, der größte Quartalsverlust seit 2001. Im Vorjahresquartal war unter dem Strich noch ein Nettogewinn von 24 Millionen Dollar angefallen. Laut Nortel Networks sind für die hohen Verluste im dritten Quartal 2008 insbesondere Steuerberichtigungen in Höhe von 2,07 Milliarden Dollar sowie Abschreibungen in Höhe von 1,14 Milliarden Dollar verantwortlich. 50 Millionen Dollar werden als Sonderausgaben für Restrukturierungsmaßnahmen verbucht.

Beim Umsatz musste der Netzwerkausrüster einen Rückgang um 14 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 2,32 Milliarden Dollar hinnehmen. Besonders stark betroffen war das Geschäft mit Festnetz- und Mobiltelefonie-Infrastruktur, das einen Umsatzrückgang um 24 Prozent auf 822 Millionen Dollar verzeichnete. Hier machte sich Unternehmensangaben zufolge vor allem die geringere Investitionsbereitschaft von Carriern als Folge der Krise auf den Finanzmärkten bemerkbar.

An der New Yorker Technologiebörse Nasdaq sackte der Kurs der Nortel-Aktie nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um bis zu 14 Prozent auf knapp über einen Dollar ab (Stand: 18:45 Uhr MEZ). Wenig positive Impulse konnte dabei der Ausblick von Nortel-CEO Mike Zafirovski für das Gesamtjahr 2008 setzen. Danach dürften sich die Konzernerlöse am unteren Ende der zuvor schon revidierten Umsatzprognose einpendeln und 4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen. Dies sei eine kritische Zeit für Nortel, räumte Zafirovski am heutigen Montag ein. Die eingeleiteten Maßnahmen würden Nortel aber zu einem schlankeren Unternehmen machen, das flexibler auf ein sich rasch änderndes Marktumfeld reagieren könne. (pmz)