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Nvidia kündigt Hardware für das Game-Streaming an

CES Christof Windeck

Nvidia hat spezielle "Grid"-Server für das Cloud-Gaming entwickelt, die anspruchsvolle PC-Spiele auf Mobilgeräte oder Fernseher streamen sollen.

Gleichzeitig mit einer eigenen (Android-)Spielkonsole [1] mit Tegra 4 hat Nvidia spezielle Server für das Cloud-Gaming angekündigt. Die "Grid [2]"-Maschinen sollen es ermöglichen, bis zu 240 Nvidia-Grafikchips in einem typischen Server-Rack zu vereinen: In jedem Einschub mit zwei Höheneinheiten sitzen vier Spezial-Grafikkarten mit jeweils mehreren GPUs. Mit solchen Multi-GPU-Karten wären ähnlich dicht gepackte GPU-Cluster allerdings auch mit Scale-Out-Servern von Dell, HP, IBM [3] oder Supermicro [4] möglich, sofern das Rechenzentrum die resultierende Leistungsaufnahme pro Schrank bewältigt.

Nvidia hebt aber noch weitere Besonderheiten hervor. Dank der im Herbst 2012 vorgestellten [5] Virtualisierungstechnik VGX-Hypervisor [6] können mehrere virtuelle Maschinen dieselbe GPU benutzen. Das lässt sich auch für virtuelle Desktops nutzen, also eine Virtual Desktop Infrastructure wie VMware View, Citrix XenDesktop oder Microsoft Remote FX.

2-HE-Rackserver für bis zu vier Nvidia-GRID-Karten.

(Bild: Nvidia)

Zunächst plant Nvidia zwei Streaming-Karten [7] (PDF-Datei): Die GRID K1 besitzt vier Kepler-GPUs mit zusammen 768 CUDA-Cores und 16 GByte DDR3-SDRAM und kommt mit 130 Watt aus. Die GRID K2 ist mit zwei leistungsstarken Kepler-Chips und 8 GByte GDDR5-SDRAM bestück, sie braucht 225 Watt – ähnlich wie eine Tesla-Karte [8] – und bietet insgesamt 3072 Shader-Cores.

Preise und Liefertermine nannte Nvidia nicht, präsentierte aber bereits sechs Partner, die den Grid-Einsatz "planen": Agawi (USA), Cloud Union (China), Cyber Cloud Technologies (China), G-cluster Global (Japan), Playcast Media Systems (Israel) und Ubitus (Taiwan). Allerdings fehlen in der Liste die wichtigsten Unternehmen der Branche, nämlich Gaikai [9] (Sony Computer Enterntainment) und OnLive [10].

Nvidia selbst plant anscheinend kein eigenes Spiele-Streaming-Angebot, sondern verkauft Hardware für beide Seiten der Kette, also einerseits für die Server und andererseits Tegra-Chips für Mobilgeräte. AMD hatte bereits vor vier Jahren eine Cloud-Gaming-Partnerschaft mit Otoy angekündigt [11]. Welche Früchte diese Partnerschaft bislang trug, hat AMD aber nicht verraten. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1778665

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Nvidia-Shield-Spielkonsole-mit-Tegra-4-und-Android-1778002.html
[2] http://www.nvidia.com/object/cloud-gaming.html
[3] https://www.heise.de/news/Server-mit-GPU-Beschleunigung-1468524.html
[4] http://www.supermicro.nl/products/system/1U/1027/SYS-1027GR-TQFT.cfm
[5] https://www.heise.de/news/Nvidia-praesentiert-erste-Cloud-Grafikkarten-fuer-3D-Virtualisierung-1731444.html
[6] http://www.nvidia.com/object/vgx-hypervisor.html
[7] http://www.nvidia.com/content/cloud-computing/pdf/NV-DS-GRID-US-LR-12-28.pdf
[8] https://www.heise.de/news/SC12-Nvidia-praesentiert-Tesla-Rechenbeschleuniger-mit-GK110-GPU-1747555.html
[9] http://www.gaikai.com/
[10] http://www.onlive.com/
[11] https://www.heise.de/news/AMD-baut-Spiele-Superrechner-mit-Otoy-196138.html
[12] mailto:ciw@ct.de