Olympus verklagt mutmaßliche Bilanzbetrüger

Der von einem Finanzskandal erschütterte Kamerahersteller hat ehemalige und amtierende Manager verklagt. Allein der frühere Chef Tsuyoshi Kikukawa soll 37 Millionen Euro Schadenersatz zahlen.

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Von
  • dpa

Der japanische Kamerahersteller Olympus hat 19 frühere und amtierende Manager wegen eines milliardenschweren Bilanzbetrugs verklagt. Der Konzern verlangt allein vom früheren Chef Tsuyoshi Kikukawa Schadenersatz in Höhe von 3,61 Milliarden Yen (37 Mio. Euro), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auch gegen den amtierenden Chef Shuichi Takayama sowie andere amtierende und frühere Manager sei Klage auf Schadenersatz in Höhe von insgesamt 16,5 Milliarden Yen eingereicht worden. Alle amtierenden Vorstandsmitglieder, die verklagt wurden, werden nach einer im Februar und März anstehenden außerordentlichen Gesellschafterversammlung zurücktreten, hieß es.

Die Schadensersatzklage gegen die insgesamt 19 früheren und amtierenden Manager sei am 8. Januar beim Bezirksgericht Tokio eingereicht worden, hieß es weiter. Bei Olympus wurden über Jahre mit Hilfe aufgeblähter Übernahmedeals nach heutigen Erkenntnissen Verluste von 134,8 Milliarden Yen (rund 1,38 Mrd. Euro) verschleiert.

Der Bilanzbetrug war erst im Herbst aufgeflogen, nachdem der entlassene Chef Michael Woodford an die Presse ging. Woodford war den Bilanzunregelmäßigkeiten auf der Spur und wurde von der damaligen Konzernspitze um Kikukawa entlassen. Woodford klagt seit vergangener Woche ebenfalls gegen Olympus. Auch die japanischen Behörden ermitteln gegen den Konzern. Kurz vor Weihnachten hatte es eine groß angelegte Razzia von Polizei und Staatsanwaltschaft gegeben. (keh)