OpenAI-Revolte: Mitarbeiter stellen Rücktritts-Ultimatum an Aufsichtsrat

Über zwei Drittel der Mitarbeiter des AI-Startups drohen mit Kündigung, sollte das Kontrollgremium nicht seinen Hut nehmen. Auch ein Mitglied ist dabei.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 136 Kommentare lesen
Openai,Ceo,Sam,Altman,Attends,The,Artificial,Intelligence(ai),Revolution,Forum, SamAltman

(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Für OpenAI ist der Wochenbeginn noch turbulenter geworden. Auf sozialen Medien kursiert ein offener Brief an den OpenAI-Aufsichtsrat, in dem dieser von den Mitarbeitern des KI-Pioniers zum Rücktritt aufgefordert wird. Andernfalls, so die Unterzeichnenden, stünden massenhafte Kündigungen im Raum. Auslöser der Revolte: Sam Altmans Rauswurf. Der am Wochenende geschasste CEO hatte überraschend in Redmond angeheuert und den OpenAI-Mitgründer Greg Brockman mitgenommen.

Die etwa 700 Mitzeichner des Briefs – an die 90 Prozent der Gesamtbelegschaft – sparen nicht mit Kritik am Aufsichtsrat. Dessen Handlungen, so die Autoren, hätten seine Unfähigkeit, OpenAI zu lenken, offensichtlich gemacht. Man könne nicht mit Leuten arbeiten, denen es an Kompetenz, Urteilsvermögen und Fürsorge für die Mission und Mitarbeitenden des Start-ups fehle.

Der Brief, den die Journalistin Kara Swisher auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte, skizziert das weitere Vorgehen der OpenAI-Belegschaft. Diese könne kurzfristig zu Microsoft überlaufen und dort in der neu gegründeten KI-Sparte unter Altman und Brockman arbeiten. Microsoft habe jedem OpenAI-Mitarbeitenden, der wechseln wolle, einen Arbeitsplatz zugesichert. Unter den Unterzeichnenden befindet sich auch Ilya Sutskever, der Medienberichten zufolge als Strippenzieher hinter dem Altman-Rauswurf galt.

Die Forderungen der revoltierenden Belegschaft sind klar: Der gesamte aktuelle Aufsichtsrat solle zurücktreten, zwei unabhängige Führungskräfte benennen und Altman und Brockman wieder in ihre Posten einsetzen. Dass dieser Wunsch erfüllt wird, scheint jedoch unwahrscheinlich, haben die OpenAI-Gründer doch bereits einen neuen Arbeitgeber.

In Redmond dürfte man sich die Hände reiben: Obgleich Microsoft vermittels eines milliardenschweren Kooperationsabkommens schon jetzt Zugriff auf die OpenAI-Technologien hat, könnte ihnen das wertvollste Gut des AI-Startups – seine Mitarbeitenden – nun gleichsam über Nacht zufliegen.

OpenAI hatte erst kürzlich seine Produkte erweitert und zusätzliche Funktionen freigeschaltet, die Nutzer zum Bau eigener KI-Bots befähigen. In den vergangenen Tagen machte das Unternehmen jedoch überwiegend durch die Schlagzeilen rund um Altmans Entlassung durch den Aufsichtsrat, dessen vergebliche Kehrtwende und Altmans neuen Arbeitgeber in Redmond von sich reden.

(cku)