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OpenCAPI: Kohärenter Interconnect für Hardware-Beschleuniger

Christof Windeck
OpenCAPI: Kohärenter Interconnect für Hardware-Beschleuniger

(Bild: OpenCAPI Consortium)

IBM legt das Coherent Accelerator Processor Interface CAPI von OpenPOWER-Servern als OpenCAPI offen und die Spezifikation in die Hände eines Konsortiums.

Aktuelle OpenPOWER-Systeme enthalten das Coherent Accelerator Processor Interface (CAPI), um beispielsweise GPU- oder FPGA-Beschleuniger mit dem Prozessor zu koppeln: Mit hoher Datentransferrate, niedriger Latenz und Cache-kohärent. Das OpenCAPI Consortium mit den führenden Mitgliedern IBM, AMD, Google, Micron und Mellanox übernimmt nun die Hoheit über CAPI als offene Schnittstelle. Nvidia ist nur als "Contributor"-Mitglied dabei, obwohl es bereits OpenPOWER-Server mit Tesla-Beschleunigerkarten [1] gibt und künftige OpenPOWER-Systeme auch Nvidias NVLink nutzen sollen.

Zunächst soll OpenCAPI [2] 3.0 erscheinen mit 25 GBit/s, vermutlich pro Lane. Zum Vergleich: PCI Express 3.0 schafft 8 GBit/s pro Lane und Transferrichtung im Full-Duplex-Modus, also insgesamt 16 GBit/s. Für PCIe 4.0 sind dann 16 beziehungsweise 32 GBit/s [3] geplant. Intels QuickPath Interconnect (QPI) zwischen zwei Xeons bringt es derzeit auf 9,6 GBit/s pro Link, Omni-Path auf 100 GBit/s pro Port.

Coherent Accelerator Processor Interconnect CAPI

Coherent Accelerator Processor Interconnect CAPI

(Bild: IBM)

OpenCAPI soll in OpenPOWER-Servern mit POWER9-Prozessoren debütieren; IBM, Google und Rackspace wollen OpenCAPI etwa in den für Ende 2017 geplanten Zaius [4] integrieren, der auch PCIe 4.0 und NVLink beherrscht. Via OpenCAPI könnten aber auch AMD-Rechenbeschleuniger andocken.

Zu den weiteren Mitgliedern des OpenCAPI Consortium gehören der FPGA-Spezialist Xilinx, HPE und DellEMC.

Erst vor wenigen Tagen wurde das Gen-Z Consortium für einen Speicher-Interconnect [5] gegründet, zu dem auch viele Mitglieder des OpenCAPI Consortium gehören. In beiden Gremien fehlt die Firma Intel, deren Xeons derzeit mehr als 99 Prozent aller Server antreiben.

Bei Gen-Z fehlt auch Nvidia, die auch bei OpenCAPI mitmachen – und umgekehrt verzichtet ARM auf OpenCAPI, mischt aber bei Gen-Z mit. (ciw [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3350538

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/OpenPOWER-Server-fuer-Big-Data-und-HPC-von-IBM-3315139.html
[2] http://opencapi.org/
[3] https://www.heise.de/news/IDF-PCIe-4-0-laeuft-PCIe-5-0-in-Arbeit-3297114.html
[4] https://www.heise.de/news/OpenPOWER-Summit-POWER9-Pascal-FPGAs-und-Open-Compute-3164345.html
[5] https://www.heise.de/news/Konsortium-fuer-verteilten-Server-Speicher-ohne-Intel-3346935.html
[6] mailto:ciw@ct.de