Oracle-Support streicht angeblich Stellen

Oracle will angeblich die Mitarbeiterzahl der europäischen Supportniederlassungen verringern und sogar einige Standorte schließen. Wegen niedrigerer Lohnkosten sollen die Arbeitsplätze nach Rumänien verlagert werden.

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Oracle

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

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Oracle will etwa 60 Support-Mitarbeiter in Deutschland, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz entlassen und stattdessen junge Leute aus Rumänien einstellen. Das berichtet das US-Magazin Business Insider. Grund seien die geringeren Personalkosten in dem osteuropäischen Land. Auf der Webseite "The Channel" des Register-Magazins ist sogar von 450 Arbeitsplätzen die Rede, die von der Streichung betroffen sein sollen. Demnach wolle Oracle alle europäischen Supportniederlassungen mit weniger als 100 Angestellten schließen. Die Maßnahme habe laut Business Insider auch an anderen Standorten für Verstimmung unter den Mitarbeitern gesorgt. Oracle gibt mit dem Hinweis, interne Vorgänge nicht zu kommentieren, zu dem Thema keine Stellungnahme ab.

Die Deutsche Oracle-Anwendergruppe (DOAG e.V.) geht davon aus, dass allein in Deutschland mehr als 150 Stellen im Support wegfallen könnten. Laut einer aktuellen Umfrage der DOAG haben zahlreiche Kunden nach wie vor Probleme mit dem Oracle-Support. Demnach schätzen fast die Hälfte der befragten Unternehmen sowohl Qualität als auch Reaktionszeit und die dahinterstehenden Prozesse als "schlecht" ein. Mehr als die Hälfte der Befragen zieht den Support durch einen Drittanbieter in Erwägung.

Auf der am gestrigen Donnerstag beendeten DOAG-Konferenz und -Ausstellung in Nürnberg wurden die Umfrageergebnisse von Oracle-Verantwortlichen in einer Plenumsdiskussion teilweise kritisch kommentiert: Eine schlechte Bewertung könne auch auf überzogene Erwartungen beim Kunden zurückgehen, man werde jedoch weiter an der Verbesserung der Supportqualität arbeiten. Von dem bekannt gewordenen Stellenabbau war nicht die Rede. Die DOAG befürchtet Nachteile für deutsche Kunden des Softwareherstellers, weil ausländische Supportmitarbeiter womöglich nicht über die gleichen Kenntnisse der Sprache und des Wirtschaftsraumes verfügten. (tiw)