P2P: Demnächst FrostWire statt LimeWire

Die Open-Source-Community reagiert wie erwartet mit einer eigenen Weiterentwicklung auf die Ankündigung von Lime Wire LLC, den gleichnamigen P2P-Client im Sinne der RIAA einzuschränken.

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Von
  • Volker Zota

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Lime Wire LCC, Anbieter des gleichnamigen Gnutella-P2P-Clients, aufgrund der Unterlassungsaufforderungen der Recording Industry Association of America (RIAA) angeblich an einer Version seiner beliebten Software arbeitet, die künftig nur noch das Tauschen von Dateien mit gültigen Lizenzen gestattet.

Da Lime Wire LLC den Quellcode der in Java entwickelte Tauschbörsen-Software aber ohnehin auf LimeWire.org unter GNU Public License veröffentlicht, war es nur eine Frage der Zeit, wann sich Entwickler zusammenfinden, die den LimeWire-Quellcode auf eigene Faust weiterentwickeln -- ohne die funktionalen Einschränkungen, versteht sich.

Die alternative Open-Source-Fassung vom LimeWire soll unter dem Namen FrostWire an den Start gehen. Momentan existiert lediglich die Webseite und ein kleines Entwickler-Team von vier bis sechs Leuten, die den LimeWire-Quellcode aber bereits kennen, denn alle entstammen der LimeWire-Open-Source-Community. Vorläufige FrostWire-Versionen soll es ab Mitte Oktober zum Download geben, im Dezember hofft das Entwickler-Team, das derzeit noch Mitstreiter sucht, stabile Installationspakete für FrostWire anbieten zu können.

Die FrostWire-Programmierer betonen, dass sie auch weiterhin die Entwicklung von LimeWire unterstützen wollen und das eigene Projekt gemäß LimeWires Design-Philosophie fortgeführt werden soll. Darüber hinaus werde es von FrostWire nie eine kommerzielle Pro-Version geben und das Projekt gemeinnützig bleiben -- Letzteres dürfte nicht nur auf den Altruismus der Programmierer zurückzuführen sein, sondern auch ein Versuch sein, sich vor Klagen der Medienindustrie schützen. (vza)