PalmSource kann Lizenzvereinbarung mit Palm nicht einhalten

Weil die PalmSource-Eignerfirma Access die Bedingungen des Lizenzvertrages mit Palm nicht einhalten kann, hat der PDA- und Smartphone-Hersteller nun die Möglichkeit, auszusteigen.

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Von
  • Daniel Lüders

Für die Entwicklung des Palm-Betriebssystems ist nach der Übernahme von PalmSource das japanische Unternehmen Access zuständig. Jedoch kann Access die Bedingungen des Lizenzvertrages mit dem größten Kunden und Smartphone-Hersteller Palm offenbar nicht erfüllen. Bei der Erneuerung des Vertrages im vorigen Jahr legten beide Partner fest, dass PalmSource wichtige Meilensteine der PDA-Systementwicklung nicht verschlafen dürfe. Dazu gehört auch das auf Linux basierende neue Palm OS, das laut früheren Ankündigungen von Access zusammen mit Softwareentwicklungskits in diesem Jahr fertig werden solle. Halte PalmSource die Termine nicht ein, habe Palm das Recht, aus der Vereinbarung auszusteigen.

In einer Notiz im Report über das Gesamtgeschäftsjahr von Palm, den die Firma bei der US-Börsenaufsicht SEC einreichte, ist nun davon die Rede, dass Access diese Ziele offenbar verfehlt hat. Sollte sich Palm jetzt dazu entschließen, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und den Vertrag zu kündigen, könnte dies das Aus für Palm OS und damit das Ende der Treo-Smartphones mit Palm-Betriebssystem bedeuten.

Seit Mitte vorigen Jahres verkauft Palm auch ein Treo-Smartphone, das wie die anderen Modelle ebenfalls eine Volltastatur mit caroförmigen Knöpfen mitbringt, aber unter Windows Mobile läuft. Außerdem halten sich hartnäckige Gerüchte, nach denen Palm offenbar ein eigenes Betriebssystem als Palm-OS-Ersatz entwickelt. Palm zeigte bislang außerdem wenig Interesse an Palm OS 6 Cobalt oder dem bei PalmSource/Access in Entwicklung befindlichen Nachfolger, der auf einem Linux-Kernel basiert. Access selbst hat bislang auch noch kein Produkt vorgestellt, das Palm OS nutzt. (dal)