Parallel Studio: Parallelisierung über den gesamten Software-Lebenszyklus

Intels Softwaresuite Parallel Studio 2011 integriert den Parallel Advisor für die Identifizierung des Potenzials, C/C++-Anwendungen parallel auszuführen.

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Von
  • Alexander Neumann

Intel hat das letztes Jahr erstmals präsentierte Softwarepaket Parallel Studio aktualisiert. Es ist als Ergänzung für Visual-Studio-Entwickler gedacht und soll ihnen beim Programmieren von Multi-Core-Anwendungen helfen. Die neue, mit der Jahreszahl 2011 angepriesene Version des Pakets enthält nun auch das Architekturwerkzeug Parallel Advisor, mit dem sich das Parallelisierungspotenzial bei C/C++-Anwendungen identifizieren lassen soll. Er gibt Anwendern Hinweise, wo sie Parallelität in ihrem Code nutzen und wie sie Threads implementieren können. Außerdem zeigt er mögliche Konflikte und Lösungswege auf.

So will Parallel Studio den gesamten Softwarelebenszyklus unterstützen.

(Bild: software.intel.com)

Programmierer können den Advisor offenbar zu jedem Zeitpunkt der Anwendungsentwicklung einsetzen. Durch das Hinzufügen des Parallel Advisor kann die Parallelierungssuite laut Intel den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung abdecken. Die weiteren Komponenten der Software-Suite, Parallel Composer, Parallel Inspector und Parallel Amplifier, kümmern sich um das Coding und Debugging, Überprüfen und Tunen von parallelen Anwendungen.

Der Composer enthält mit Parallel Building Blocks eine neue Sammlung von unterschiedlichen Parallelisierungsbibliotheken. Neben der aktuellen Version der bekannten Threading Building Blocks (TBB) gibt es eine neue Technik, die aus der RapidMind-Übernahme im Sommer 2009 hervorgegangen ist. Es handelt sich um die sogenannten Array Building Blocks, die Vektordaten in C++-Anwendungen parallelisieren und diese auf Mehrkernprozessoren zum Laufen bringen. Sie haben fürs Erste Beta-Status. Ein weiteres Produkt ist Cilk Plus, das ebenfalls durch eine Akquisition zu Intel kam. Es ist eine C++-Spracherweiterung, mit der sich Tasks und Daten parallelisieren lassen.

Parallel Studio sollte eigentlich zeitgleich mit dem ursprünglich für 2009 anvisierten Visual Studio 2010 erscheinen. Doch Microsoft hatte den Zeitplan nicht halten können und seine Entwicklungsumgebung erst im April dieses Jahres veröffentlicht. Deswegen bot Intel Parallel Studio zuerst für Entwickler an, die Visual Studio 2005 und 2008 einsetzen. Nun ist das Paket auch auf Visual Studio 2010 abgestimmt. Parallel Studio 2011 kostet knapp 800 US-Dollar, die einzelnen Komponenten gibt es für je 400 Dollar. (ane)