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Paypal drängt in stationären Handel

Johannes Haupt

Die ebay-Tochter will auch in Ladengeschäften ein gebräuchliches Zahlungsmittel werden. NFC hält der Deutschlandchef von Paypal für wenig zukunftsträchtig, Gleiches gilt für rein virtuelle Währungen.

Der Online-Zahlungsdienstleister Paypal [1] möchte auch im stationären Handel Fuß fassen. Das Unternehmen sieht die Zukunft im Bezahlen übers Smartphone, erklärte Paypal-Deutschlandchef Arnulf Keese im Gespräch mit der Wirtschaftswoche [2]. Infolge der digitalen Durchdringung des Alltags werde das Online-Bezahlen im Ladengeschäft "ein ganz normaler Vorgang".

Bezahlterminals von Paypal werde es "ziemlich wahrscheinlich" nicht geben, auch der Abwicklung über eingebaute NFC-Chips steht Keese skeptisch gegenüber. Es sei fraglich, "ob der Aufwand mit Funkchip und Zahlungsterminal zukunftsträchtig ist", kommentierte Keese den von Google Wallet verfolgten [3] Ansatz. Über die US-Smartphone-Apps von Paypal wurden nach Angaben des Managers im Jahr 2010 750 Millionen US-Dollar transferiert. Auch die seit März 2011 erhältliche deutsche iOS-App der ebay-Tochter werde bestens angenommen.

Obwohl für viele Paypal-Nutzer die Grenzen zwischen realem und virtuellem Geld verschmelzen, glaubt der Deutschlandchef des Unternehmens nicht daran, dass sich reine Web-Währungen wie Bitcoins [4] oder Facebook Credits durchsetzen. Die Leute wünschten sich Klarheit über die Identität des Handelspartners sowie die Sicherheit, dass eine Zahlung tatsächlich gedeckt ist. Nur hinter realen Währungen ständen "verlässliche Garanten – Staaten oder Währungsräume", welche dieses Sicherheitsbedürfnis befriedigen könnten. (jh [5])


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[1] http://www.paypal.com
[2] http://www.wiwo.de
[3] https://www.heise.de/news/Google-oeffnet-die-elektronische-Geldboerse-1251254.html
[4] http://bitcoin.org/
[5] mailto:jh@heise.de