Philips kündigt Handys für unter 20 Dollar an

Eine "ultra-low-cost"-Plattform mit Produktionskosten unter fünf Dollar soll weiter fallende Handypreise in Schwellenländern ermöglichen. Die Industrie hat 3,3 Milliarden potenzieller Handynutzer im Visier.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Bis zum Jahresende will Philips Muster seiner ultra low-cost Nexperia Cellular System Solution 5130 präsentieren, die als technische Basis für Billig-Handys dienen soll. Dabei sollen die Produktionskosten für die Plattform unter fünf Dollar pro Stück liegen, was es ermöglichen soll, fertige Handys in Schwellenlädern für unter 20 US-Dollar anzubieten. Dies gab ein Philips-Manager auf der gestern zu Ende gegangenen Ultra Low-Cost Handset Conference in Amsterdam bekannt.

Die Plattform soll im Philips-Werk Shanghai gefertigt werden. Bis 2008 rechnet der niederländische Elektronikkonzern damit, die Kosten für ein komplettes Mobiltelefon unter 15 US-Dollar drücken zu können. Die Industrie schätzt die Zahl potenzieller Handynutzer auf derzeit 3,3 Milliarden: Philips zitiert Zahlen der Weltbank, dass schon jetzt 77 Prozent der Weltbevölkerung im Empfangsbereich von Mobilfunknetzen lebten, doch aktuell nur ein Viertel der Erdbewohner von dieser Kommunikationsmöglichkeit Gebrauch macht.

Diese Zahlen decken sich mit Schätzungen der GSM Association (GSMA), die im Februar die Initiative "Connect The Unconnected" gestartet hatte. Dabei verweist die Interessenorganisation darauf, dass Handynetze einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Schwellen- und Entwicklungsländern darstellten. Motorola hatte daraufhin angekündigt, GSMA-zertifizierte Handys für unter 40 US-Dollar in die Läden bringen zu wollen. Anfang Juni präsentierte Nokia in Nairobi speziell für Afrika entwickelte Handys zum vergleichsweise hohen Preis von 85 US-Dollar. (ssu)