Philips verkauft E-Paper-Sparte

Der taiwanische Käufer Prime View International hat erste Displays mit der Technik für das vierte Quartal angekündigt.

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Prime View International (PVI), taiwanischer Hersteller kleiner und mittelgroßer LCDs, übernimmt von Philips die E-Paper-Sparte. Philips arbeitet seit einigen Jahren an elektronischem Papier beziehungsweise dessen Ansteuerung und hatte 2001 kräftig in die Firma E Ink investiert. Gemeinsam mit E Ink, die die elektronische Tinte lieferten, statteten die Niederländer im vergangenen Jahr Sonys E-Book Libries mit einem hochauflösenden Display aus. Auch PVI beschäftigt sich mit elektronischem Papier und hat nach eigenen Angaben bereits ein 6-zölliges Elektrophorese-Panel entwickelt. Mit dem Fertigungsequipment und der Technologie von Philips wollen die Taiwaner nun auch die Massenproduktion der P-Paper-Panels für Sony übernehmen. Erste Displays sollen bereits im vierten Quartal vom Band laufen.

Elektronisches Papier funktioniert rein reflektiv, braucht also keine Hintergrundbeleuchtung und empfiehlt sich damit als stromsparendes Display für Mobilgeräte. So genügen etwa für die Versorgung eines 6-zölliges Display zwei kleine AA-Batterien. Die E-Paper-Displays bestehen aus winzig kleinen, mit Pigmenten gefüllten Mikrokapseln. Die in einer Flüssigkeit schwimmenden Pigmentkügelchen sind geladen, weshalb sie sich im elektrischen Feld an eine Seite der Kapseloberfläche bewegen und dort je nach anliegender Spannung für einen schwarzen oder weißen Bildpunkt sorgen. Mit aufgedruckten Farbfolien lassen sich farbige Bildpunkte erzeugen und durch gezielte Ansteuerung auch Grauwerte innerhalb der Kapseln realisieren. Die Trägerflüssigkeit mit den Kügelchen kann im Tintendruckverfahren auf Folie aufgebracht werden, was eine preiswerte Fertigung erlaubt. Das Trägermaterial kann zudem gekrümmt oder sogar mit begrenzten Radien biegsam sein. (uk)