zurück zum Artikel

Philips will Beleuchtung zum Zentrum im vernetzten Heim machen

Licht, das auf Aktienkurse reagiert und bei bestimmten E-Mails die Farbe ändert – möglich macht das die Digitalisierung der Wohnbeleuchtung. Philips sieht hier die Chancen für neue Geschäfte.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips baut die Kombination der Wohnbeleuchtung mit Internet-Anwendungen zu einer zentralen Säule seines Geschäfts aus. Seit Einführung des Leuchtmittelsystems Hue [1] vor sieben Monaten seien die Erwartungen des Unternehmens bei weitem übertroffen worden, sagte der zuständige Philips-Manager Filip Jan Depauw am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Zahlen nannte er nicht, doch soll die Produktion weiter gesteigert werden. Philips führte am Dienstag eine neue Version [2] der App für iOS [3] ein, mit der Stärke und Farbe der Beleuchtung von LED-Leuchten im Glühbirnenformat über das heimische WLAN-Netz gesteuert werden können. Die Version für Android [4] wurde offenbar noch nicht aktualisiert.

"Wenn die Aktienkurse steigen, wird das Licht grün, und wenn eine E-Mail von der Mutter eintrifft, wird es gelb", sagte Depauw als Beispiel für die Verbindung des Beleuchtungssystems mit Internet-Anwendungen aller Art. Hue kann auch mit dem Kalender verknüpft werden und dann mit Licht-Ereignissen an anstehende Termine erinnern. Die Beleuchtung reagiert auf Wunsch auf Tore in einem bestimmten Fußballspiel oder auf den Wetterbericht. Über die GPS-Standortbestimmung von Smartphone oder Tablet-Computer erkennt das System, wenn man das Haus verlässt und zurückkehrt, so dass das Licht automatisch aus- oder eingeschaltet werden kann.

Philips hat im März die Software-Schnittstellen für Hue freigegeben [5] und ein Software Development Kit veröffentlicht. Damit seien bislang 37 mobile Anwendungen entwickelt worden, sagte Depauw. Das System besteht aus beliebig vielen LED-Leuchten und einer als Bridge bezeichneten Dose zum Anschluss an den Router. Er erwarte, dass die Weiterentwicklung der LED-Technik noch zusätzliche Funktionen für das vernetzte Heim bereit halte, sagte Depauw. Philips rechnet nach seinen Angaben damit, dass künftig auch weitere Hersteller Beleuchtungssysteme mit Internet-Anschluss anbieten werden. (anw [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1862387

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.meethue.com/de-US
[2] http://www.newscenter.philips.com/main/standard/news/press/2013/20130514-Philips-announces-the-next-phase-of-its-connected-lighting-journey-and-upgrades-Philips-Hue-making-it-even-smarter.wpd#.UZIACqWDGzg
[3] https://itunes.apple.com/app/philips-hue/id557206189?mt=8
[4] https://play.google.com/store/apps/details?id=com.philips.lighting.hue
[5] https://www.heise.de/news/API-fuer-vernetzte-LED-Lampe-von-Philips-1820268.html
[6] mailto:anw@heise.de