Phono-Verbände geben Kampf gegen Musik-Piraten nicht verloren

Cary Sherman, Chef der Recording Industry Association of America, hat sich in einem Interview offenbar zu weit aus dem Fenster gelehnt. Die deutschen Phonoverbände rudern jetzt zurück.

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Von
  • Egbert Meyer

Cary Sherman, Verbandsvorsitzender der Recording Industry Association of America (RIAA), hat sich in der vergangenen Woche im Gespräch mit der BBC offenbar zu weit aus dem Fenster gelehnt. Der RIAA-Chef hatte gegenüber dem Sender eingeräumt, dass die Musikindustrie illegale Musikangebote nicht komplett aus dem Internet drängen wolle. Ziel der RIAA sei es lediglich, ihr unkontrolliertes Wuchern zu verhindern. Irgendwo im Internet werde es immer eine Möglichkeit geben, Musik kostenlos zu beschaffen, so Sherman auf eine Anfrage der BBC.

Wohl aus Sorge, man könne den Meinungsbeitrag des RIAA-Chefs allzu wörtlich nehmen, ruderten heute die deutschen Phonoverbände energisch zurück. In einer Erklärung unter der Überschrift "Bekämpfung von Musikpiraterie im Internet ist wichtige Aufgabe", sagte ihr Vorsitzender Gerd Gebhard: "Illegale Musikangebote im Internet werden weiterhin konsequent bekämpft werden. Das ist nichts anderes als Diebstahl. Hier werden Komponisten, Textdichter, Musiker und Tonträgerhersteller um ihre Rechte betrogen. Das nehmen wir auf keinen Fall hin." Wie bei illegalen CD-Pressungen, so Gebhardt am Schluss des Beitrags, gelte auch im Internet: "Wer Musik anbietet, ohne die Rechte erworben zu haben, verstößt gegen das Urheberrechtsgesetz, macht sich strafbar und muss mit Schadenersatzforderungen rechnen". (em)