Physik-Nobelpreis für Higgs-Boson

Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr an Peter W. Higgs und François Englert. Beide haben 1964 unabhängig voneinander die Existenz eines Teilchens vorhergesagt, das entscheidend zu "unserem Verständnis der Herkunft der Masse" beiträgt.

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François Englert (links) und Peter Higgs auf der Konferenz, auf der das CERN erste Ergebnisse zum wahrscheinlichen Nachweis des Higgs-Bosons vorstellte.

(Bild: CERN )

Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den Briten Peter W. Higgs und den Belgier François Englert. Beide haben 1964 unabhängig voneinander die Existenz und die Eigenschaften eines Teilchens vorhergesagt, das entscheidend zu "unserem Verständnis der Herkunft der Masse" beiträgt.

Englert hat seine Arbeit gemeinsam mit dem im Mai 2011 verstorben Kollegen Peter Brout veröffentlicht. Der Artikel von Higgs, der zunächst von den Herausgebern der Zeitschrift "Physics Letters" zurückgewiesen wurde, erschien wenige Wochen später in "Physical Review Letters". Erst 48 Jahre später gelang es Forschern am europäischen Zentrum für Kernforschung, CERN, das Teilchen experimentell nachzuweisen.

Mit dem Nachweis des Teilchens, das meist vereinfacht Higgs-Boson genannt wird, war das so genannte Standardmodell der Teilchenphysik endlich experimentell abgesichert. Das Modell erklärt den Aufbau der Materie aus Elementarteilchen und den Kräften, die zwischen diesen Teilchen vermitteln.

"Wenn ich die Bedeutung dieser Entdeckung in der Wissenschaftsgeschichte einordnen soll, verliere ich wahrscheinlich wieder ein paar Freunde", scherzte CERN-Direktor Rolf-Dieter Heuer auf der Pressekonferenz des CERN zur Nobelpreis-Verkündung. "Aber sie ist mit Sicherheit vergleichbar mit der Entdeckung der DNA." (wst)