Pixel aus Öl und Wasser

Die Philips-Ausgründung Liquavista soll Electrowetting-Displays zur Marktreife entwickeln.

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Von
  • Michael Riepe

Philips Research und New Venture Partners gaben am heutigen Mittwoch die Gründung von Liquavista bekannt. Das in Eindhoven ansässige Unternehmen soll die von Philips Research erfundenen Electrowetting-Displays kommerziell auswerten. Die neuartigen Anzeigen zeichnen sich durch geringen Energiebedarf, gute Lesbarkeit auch bei hoher Umgebungshelligkeit sowie hohe Schaltgeschwindigkeit aus. Sie eignen sich vor allem für portable Geräte.

Eine Electrowetting-Anzeige besteht aus einer reflektierenden Rückelektrode, einem wasserabweisenden (hydrophoben) Isolator sowie je einer Schicht Öl und Wasser. Im Ausgangszustand liegt ein dünner, gefärbter Ölfilm zwischen dem Isolator und der Wasserschicht. Legt man jedoch über eine Elektrode eine elektrische Spannung an, drängt die elektrostatische Kraft das Öl zur Seite, sodass der Reflektor sichtbar wird – die Höhe der Spannung bestimmt die Helligkeit des Pixels, der dem Öl beigemischte Farbstoff seine Grundfarbe.

Farbdisplays lassen sich ein- oder mehrlagig konstruieren. Einlagige Displays arbeiten wie LCDs mit unterschiedlich gefärbten Subpixeln. Mehrlagige Anzeigen besitzen verschiedenfarbige Schichten. Da keine Subpixel mehr nötig sind – jeder Bildpunkt kann jede Farbe annehmen – erhöht sich die Pixeldichte um den Faktor 3. Außerdem vereinfacht sich die Herstellung, da man auf Farbfilter verzichten kann. (mr)