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Pokémon Go: Die Mega-Entwicklungen sind da

Das Smartphone-Spiel Pokémon Go übernimmt mit den Mega-Entwicklungen einen weiteren Bestandteil der Hauptspiele.

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Pokémon Go: Die Mega-Evolutionen sind da

(Bild: Niantic)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Florian Müssig
Inhaltsverzeichnis

Das Smartphone-Spiel Pokémon Go hat eine neue Spielmechanik: "Mega"-Entwicklungen sind besonders starke Varianten bekannter Pokémon. Die Evolution hält jedoch nur für eine bestimmte Zeit an; danach fällt das Monster wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Die Mechanik dahinter weicht allerdings von den Hauptspielen ab: Statt Mega-Steinen führt Entwickler Niantic sogenannte Mega-Energie ein, die wie Bonbons spezifisch an Monsterarten gekoppelt ist.

Abgesehen von einer kostenlosen Spezialforschungsaufgabe gibt es Mega-Energie nur in Mega-Raids – also Gruppenkämpfen gegen als Mega-Entwicklung antretende Bosse: Je schneller eine Gruppe den Boss besiegt, desto mehr Mega-Energie bekommt jeder Spieler am Ende zusätzlich zu anderen, etablierten Belohnungen. Der besiegte Boss lässt sich wie gehabt fangen, allerdings nicht als Mega-Evolution, sondern nur normal. Tritt wiederum ein Spieler mit einem mega-entwickelten Pokémon im Raid an, bekommen auch alle anderen Mitkämpfer einen Boost.

Zum Start sind fünf Megas im Spiel enthalten: Bisaflor, Glurak (in den Varianten X und Y), Turtok und Bibor. Der Kanon sieht 48 Mega-Pokémon vor; diese dürften nach und nach in Pokémon Go erscheinen.

Dass Mega-Entwicklungen etwas Besonderes und selten sein sollen, steht im Einklang mit den Hauptspielen. An der in Pokémon Go implementierten Methode lassen Spieler derzeit allerdings wenig Gutes: Man benötigt 200 Mega-Energie, um bei einem Pokémon zum ersten Mal eine Mega-Entwicklung auszulösen, die dann 4 Stunden anhält. Jedes weitere Mal sind 50 Mega-Energie nötig.

Je schneller man einen Mega-Raid-Boss besiegt, desto mehr Mega-Energie erhalten die Spieler.

(Bild: c't / Florian Müssig)

Pro Mega-Raid gibt es wiederum maximal 50 Mega-Energie (Minimum: 30 Energie) zu gewinnen, sodass mehrere Raids für eine initiale Evolution und meist auch zwei Raids für Folge-Evolutionen notwendig sind. Mit Raid-Pässen verdient Niantic wiederum viel Geld – erst recht, seitdem es Corona-bedingt kostenpflichtige Fernraidpässe gibt, mit denen man nicht mehr zur Kampfarena laufen muss.

Den größten Ärger erzeugt allerdings die Tatsache, dass sich die neuen Mega-Pokémon nur sehr eingeschränkt nutzen lassen: Man kann sie weder als Verteidiger in Arenen platzieren noch in der Go-Kampfliga als PvP-Athlet einsetzen; für Kämpfe gegen Go-Rocket-Bösewichte fehlen Megas wichtige Kontertypen. Zudem beißen sich Mega-Boost und Energiegewinn: Der Boost für sich und andere Spieler bringt den größten Nutzen in knappen Raids, die man sonst nicht schaffen würde, weil zu wenige Spieler anwesend sind. Dort mag man seine teuren Mega-Pokémon aber kaum einsetzen, sondern verwendet sie lieber in Mega-Raids mit vielen Spielern, um diesen noch schneller zu beenden und mehr Mega-Energie für die nächste Entwicklung zu bekommen.

Mit der Einführung der Mega-Raids hat Niantic die bisherigen Raid-Stufen vereinfacht: Die Stufen 1 und 2 und die Stufen 3 und 4 wurden zu den neuen Stufen 1 und 3 zusammengefasst. Die möglichen Raid-Bosse stammen nun jeweils aus beiden alten Stufen, der Schwierigkeitsgrad aus der niedrigen und die Belohnung aus der höheren Stufe. Level-5-Raids wurden nicht angefasst, die neuen Mega-Raids sind obendrüber angesetzt. Die Zukunft von Ex-Raids, also Raids mit besonderen Bossen, die eine Einladung voraussetzen, ist unklar – sie wurden Corona-bedingt im Frühjahr ausgesetzt.

Seit kurzem müssen sich deutsche Spieler die In-Game-Währung Poké-Coins mit einem neuen System verdienen: Statt bis zu 50 Münzen, die man täglich über das Verteidigen von Arenen bekam, sind im neuen System nur noch bis zu 30 Münzen möglich. 20 weitere Münzen erhält man, wenn man täglich einen Block aus fünf Aufgaben abschließt. Während die meisten Aufgaben für geübte Spieler kein Problem darstellen, ist die trotz Protesten weiterhin vorhandene Aufgabe „Gewinne ein Raid“ verhasst: Ländliche Spieler oder solche in Corona-Quarantäne können sie nur mit einem kostenpflichtigen Fernraidpass erfüllen.

Zudem zieht Niantic immer wieder den Unmut der Spieler auf sich, weil App-Updates regelmäßig nervige Bugs mitbringen, die eine Qualitätskontrolle eigentlich entdecken müsste. Die aktuelle Version 0.185.x, die Mega-Evolutionen integriert und generell zum Spielen vorausgesetzt wird, enthält unter iOS etwa den Fehler, dass Screenshots des Buddy-Pokémon nicht mehr erkannt werden.

Durch das tägliche Erstellen solcher Screenshots lassen sich Buddy-Pokémon nicht nur schneller hochleveln, sie gehören auch zum Pool möglicher Aufgaben die für den täglichen 20-Münzen-Block notwendig sind – und war es just auch an dem Tag nach dem Ausspielen des App-Updates. Obwohl Niantic den Bug anerkannt und die Aufgabe zum Münzenverdienen danach geblockt hat, tauchte sie nun kurioserweise in der Spezialforschung zu den Mega-Evolutionen auf und musste auch dort nachträglich ersetzt werden.

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