Positive Resonanz auf Green-Card-Regelung

Bis zum 6. Juni hatten sich bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung bereits 6899 Interessenten aus Nicht-EU-Ländern um eine Green Card beworben.

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Von
  • Christian Rabanus

Allen Unkenrufen zum Trotz stößt die Ende Mai vom Bundeskabinett verabschiedete Green-Card-Regelung offenbar sowohl bei Computer-Experten aus Nicht-EU-Ländern als auch bei der deutschen Wirtschaft auf großes Interesse. Wie der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, mitteilte, seien bis zum 6. Juni bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) 6899 Anfragen ausländischer IT-Fachkräfte nach einer Arbeitserlaubnis im Rahmen der Green-Card-Regelung eingegangen. Davon seinen 1423 Interessenten aus Indien, 579 aus Algerien und 572 aus Pakistan. Die osteuropäischen Länder Bulgarien und Russland folgen mit 396 und 373 Interessenten.

Die Wirtschaft hat bislang zwischen 10.000 und 11.000 freie Arbeitsstellen und rund 1400 Ausbildungsstellen im IT-Bereich bei der ZAV gemeldet. Die ZAV versucht zunächst, auf die freien Stellen inländische Arbeitskräfte zu vermitteln. Ist das nicht möglich, versucht sie einen Bewerber zu finden, der sich im Rahmen der Green-Card-Regelung um eine Arbeitserlaubnis bemüht. Die gemeldeten Ausbildungsstellen können nicht an Green-Card-Bewerber vergeben werden.

Nach Aussagen von Ingrid Kortmeyer-Pohl, Sprecherin des Arbeitsamts, wird die ZAV vermutlich in der nächsten Woche eine Online-Börse für IT-Fachkräfte freischalten. Das Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik hatte bereits Ende Mai angekündigt, bis zum 15. Juni ein Portal zur Vermittlung von indischen IT-Fachkräften einzurichten. Auch diverse private Firmen wie Globojob oder PKO International Consulting bieten Vermittlungsdienste an. Zuständig für die Erteilung der Arbeitserlaubnis ist aber allein das Arbeitsamt.

Experten raten vor allem mittelständischen Unternehmen, die einen Mangel an IT-Fachkräften haben, ihren Bedarf schnell bei der ZAV anzumelden. Gemessen am Bedarf der Wirtschaft könnte das Kontingent von 10.000 beziehungsweise 20.000 Arbeitserlaubnissen, die im Rahmen des IT-Fachkräfte-Sofortprogramms vereinfacht vergeben werden können, nämlich schnell ausgeschöpft sein – vor allem dann, wenn große Unternehmen mehrere Hundert oder gar mehrere Tausend freie Stellen anmelden. (chr)