Preisgünstige AMD-Grafikkarten für Direct3D 10 kommen in den Handel

Ab Anfang Juli sollen Grafikkarten mit den Direct3D-10-Chips Radeon HD 2600 und Radeon HD 2400 in den Geschäften stehen.

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Von
  • Manfred Bertuch
  • Laurenz Weiner

Im Mai hat AMD preisgünstige Grafikchips für Direct3D 10 vorgestellt, nun sind sie tatsächlich auf dem Weg in den Handel: Mittelklasse-Grafikkarten für Direct3D 10 mit dem Radeon HD 2600 und Low-Cost-Karten mit dem Radeon HD 2400 soll man ab Anfang Juli jeweils in einer schnellen XT- und einer langsameren Pro-Version erwerben können. Der Radeon HD 2600 XT arbeitet mit 800 MHz für den Chip und wird zudem mit zwei unterschiedlichen Speichertypen kombiniert. Die Variante mit 1100 MHz schnellem GDDR4-Speicher soll knapp 150 Euro kosten, die Ausführung mit GDDR3-Speicher (700 MHz) rund 30 Euro weniger. Der Preis für Grafikkarten mit dem Radeon HD 2600 Pro (Chip-/Speichertaktfrequenz: 600/400 MHz) liegt bei 85 Euro. Radeon-HD-2400-Karten werden in der XT-Ausführung (700/800 MHz) für rund 70 Euro zu haben sein und wechseln in der Pro-Ausführung (525/400 MHz) für 60 Euro den Besitzer.

Im Unterschied zu Nvidias Mittel- und Einstiegsklasse bieten Grafikkarten mit den neuen AMD-Chips durchgängig HDCP-Unterstützung für die Wiedergabe kopiergeschützter HD-Videos. Außerdem lässt sich bei ihnen ein HDMI-Ausgang mit Tonsignal unkompliziert nachrüsten. Der dazu erforderliche DVI/HDMI-Adapter soll allerdings nur den 2600er-Grafikkarten beiliegen.

Mittelklasse-Grafikkarten sind in 3D-Spielen gewöhnlich für Bildschirmauflösungen bis zu 1280 × 1024 Bildpunkten geeignet. In ersten Tests mit dieser Auflösung lieferte eine Radeon HD 2600 XT mit GDDR4-Speicher in DirectX-9-Spielen wie Call of Duty 2 und Oblivion bei maximalen Effekten ausreichende 31 und 38 Bilder/s, blieb aber besonders mit zweifachem Antialiasing hinter den guten Werten einer GeForce 8600 GTS von Nvidia um über 30 Prozent zurück. In den Direct3D-10-Tests Company of Heroes 1.7 und Call of Juarez bricht der Nvdia-Chip selbst bei 1024er-Auflösung auf Werte zwischen 6 und 10 Bilder/s ein. Der Radeon HD 2600 XT schafft dagegen 15 bis 19 Bilder/s. Das ist zwar mehr als doppelt so schnell, wird Spielefans aber auch nicht begeistern.

Der Low-Cost-Chip Radeon HD 2400 taugt aufgrund seines 64-Bit-Speicherinterfaces generell nur begrenzt zum Spielen. Als XT-Version bewältigt er noch aktuelle DirectX-9-Spiele mit Bildschirmauflösungen bis zu 1024 × 768 Bildpunkten. Dem noch schwächeren HD 2400 Pro sollte man lediglich unkritische Anwendungen wie Google Earth und ältere Spiele zumuten.

AMDs Standard-Lüfter rotieren auch unter 3D-Last sehr langsam und kaum hörbar. Da AMD die Chips mit 65-nm-Strukturen fertigen lässt, entwickelt vor allem die 2400er-Karte nur wenig Wärme. Zahlreiche Hersteller haben bereits passiv gekühlte Versionen mit dem 2400er- und 2600er-Chip angekündigt und verwenden teilweise deutlich höhere Taktfrequenzen als die von AMD vorgegebenen. GeCube, MSI und Sapphire bereiten zudem die Dual-Grafikkarte Radeon HD 2600 XT Gemini mit zwei 2600-XT-Grafikchips vor. Weitere Informationen, Spieletests und Messungen zur CPU-Belastung beim Abspielen von HD-Videos bringt c't in Ausgabe 15/07, die ab 9. Juli am Kiosk erhältlich ist. (Manfred Bertuch) / (law)