Programmiersprache: Kotlin-Team legt Fahrplan für die Entwicklungsziele vor

JetBrains hat für die Programmiersprache Kotlin die Roadmap der kommenden Monate bis März 2021 festgelegt. Das nächste Update soll im Januar 2021 erscheinen.

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Kotlin-Team meißelt Entwicklungsziele für die Programmiersprache in neue Roadmap
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn

JetBrains hat eine Sneak-Preview der Entwicklungs-Prioritäten bei Kotlin veröffentlicht. Mit der neuen Roadmap steckt das Kotlin-Team seine Entwicklungspläne der kommenden sechs Monate ab und nennt im Blogeintrag fünf wesentliche Prioritäten bis März 2021: Die Kotlin-Mitwirkenden wollen den Zyklus des Änderns, Testens und Debuggens beschleunigen und mit Blick auf Geschwindigkeit, Parallelität und Vereinheitlichung den Kotlin-Compiler neu schreiben.

Die Kotlin-IDE soll stabiler werden und hinsichltich ihrer Performance Überarbeitung erfahren, das gesamte Ökosystem soll seine Unterstützung für serverseitige Entwicklung mit der JVM ausbauen. Außerdem peilt das Kotlin-Team einen Satz neuer Features zum Teilen von Code auf mobilen Plattformen an, und Änderungen für die Nutzerseite sollen die Funktionalität als Programmiersprache zur Multiplattformentwicklung erweitern.

In der Blogankündigung sind die geplanten Änderungen für alle Subsysteme aufgelistet, so stehen Änderungen zum Beispiel an der Sprache, im Compiler-Kern, an der JVM, im Bereich JavaScript, bei den Building Tools und an den Libraries auf dem Plan. Das Kotlin-Plug-in soll Teil der IntelliJ-Infrastruktur zur Plattformentwicklung werden (KT-42308), inkrementelle Kompilierungs-Performance in Gradle (KT-42309) und bessere Unterstützung für Maven sind angedacht, ein Compiler für WebAssembly steht auf der Wunschliste (KT-42292) und das neue JavaScript-IR-Backend soll stabil werden (KT-42289), während für das alte JS-Backend Wartungsarbeiten und Bugfixes geplant sind (KT-42291). Inline-Classes will das Kotlin-Team stabilisieren (KT-42434), JVM Records sollen künftig Unterstützung finden (KT-42430). Zahlreiche andere Projekte sind in einer Tabelle in dem Blogeintrag aufgelistet, dort finden sich auch auf später verschobene Entwicklungspläne.

Die statisch typisierte Programmiersprache ist ein Open-Source-Projekt unter Apache-2-Lizenz, dessen Quellcode, Tools und Dokumentation die Mitwirkenden über GitHub bearbeiten, und sie ist für JVM, Android sowie den Einsatz im Browser gedacht. JetBrains hatte die Sprache als Alternative zu Java an den Start geschickt, in der Anfangszeit war Kotlin rein auf die JVM ausgelegt. Etablieren konnte Kotlin sich seit 2017, als Google sie offiziell als Alternative zu Java in Android Studio aufnahm.

Heute ist Kotlin für verschiedene Plattformen einsatzfähig und ermöglicht auch auf Betriebssystemen wie iOS den Einsatz einer virtuellen Maschine. Die im August 2020 erschienene Minorversion 1.4 erweiterte die Toolchain und führte einige neue Sprachelemente ein, sie ist die aktuellste produktionsreife Version. Ausführlichere Hinweise zu den Entwicklungsplänen bis März 2021 lassen sich dem Eintrag im Kotlin-Blog entnehmen.

(sih)