Quadro M6000: 6000 Euro teure High-End-Workstationkarte mit 12 GByte RAM
Nvidia enthüllt die Quadro M6000 als erste Workstation-Grafikkarte mit GM200-Grafikchip. Der hat kaum noch Double-Precision-Leistung, dafür ist er bei 3D-Design-Anwendungen rasend schnell.
Nvidia hat auf der GPU Technology Conference die High-End-Workstationkarte Quadro M6000 vorgestellt. Das M steht dabei nicht für Mobil, sondern für Maxwell, schließlich sitzt der neueste Grafikchip GM200 auf der Platine. Dessen hohe Grafikleistung ist auf der M6000 vorrangig für professionelle Design- und Konstruktionsanwendungen oder zum Raytracen fotorealistischer 3D-Szenen gedacht.
Auf den ersten Blick beeindrucken die technischen Daten der Quadro: der Grafikchip enthält 3072 Kerne, die mit 988 MHz laufen. Sie sind über 384 Datenleitungen mit dem 12 GByte fassenden GDDR5-Speicher verbunden, der mit 317 GByte/s arbeitet. Dazu unterstützt die Grafikkarte DirectX 11.2 und OpenGL 4.5; Nvidia stellt sogar volle Hardware-Unterstützung für DirectX 12.0 in Aussicht.
Schaut man nur auf die Spezifikationen, liegt die Quadro M6000 nicht allzu weit vor dem Vorgänger Quadro K6000 mit Kepler-Architektur. Jener hat ebenfalls 12 GByte Speicher (288 GByte/s) und einen Grafikchip mit immerhin 2880 Kernen.
Viel Profi-Leistung dank Maxwell-Innenleben
Doch die Maxwell-Architektur arbeitet effizienter, was auch die Benchmark-Ergebnisse zeigen. Durch die Bank setzt sich die Quadro M6000 in SPEC Viewperf 12 weit von der Quadro K6000 ab, besonders stark in Catia-05, Medical-01 und Snx-01. Im 3DMark Firestrike spuckt sie 12.918 Punkte aus, die Quadro K6000 kommt auf 8334. Bei OpenCL-Berechnungen im Luxmark ist sie über 70 Prozent schneller, im Tessellation-Benchmark Unigine Heaven immerhin mehr als 40 Prozent. Dabei hängt sie auch AMDs FirePro W9100 deutlich ab, die aber auch nur 3000 Euro kostet.
Dafür schluckt die Quadro M6000 aber unter Last mehr, nämlich durchschnittlich 234 Watt. Die Quadro K6000 kommt mit 172 Watt aus, ihr Lüfter ist dabei ähnlich laut (1,5 Sone, Quadro M6000 1,3 Sone).
Nicht konkurrenzfähig bei Double Precision
Defizite hat Nvidias Quadro M6000 allerdings bei doppeltgenauen Berechnungen (Double Precision/DP), die sie nur mit 1/32 der Single-Precision-Leistung durchführt. Die theoretische Gleitkommaleistung liegt daher bei 6,07 TFlops bei einfacher und lediglich 0,19 TFlops bei doppeltgenauen Berechnungen. Hier ist AMDs halb so teure FirePro W9100 dreizehn Mal so schnell (2,62 TFlops).
Das Kühlsystem unseres Testexemplars arbeitet zuverlässig, allerdings wird es bis zum Marktstart der Grafikkarte noch geringfügige Änderungen geben. Nvidia plant demnach, die Backplate etwas dünner zu gestalten. Denn neben der Lüftereinlassung finden sich vier angehobene Bereiche, die offenbar im SLI-Kopplungsbetrieb mit der Backplate einer zweiten Karte kollidieren können – beim Einsatz in bestimmten Mainboards. Dadurch verschiebt sich der Marktstart der Grafikkarte in den April. Die Quadro M6000 soll 5000 Euro netto kosten, inklusive deutscher Mehrwertsteuer knapp 6000 Euro.
Quadro M6000 | Quadro K6000 | FirePro W9100 | |
Hersteller | Nvidia | Nvidia | AMD |
Codename | Maxwell GM200 | Kepler GK110 | Hawaii |
Transistoren | 8 Mrd. | 7,1 Mrd. | 6,2 Mrd. |
Fertigungprozess | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Shader-ALUs | 3072 | 2880 | 2816 |
Shader-/Speichertaktfrequenz | 988 MHz (Turbo: 1114 MHz) / 3306 MHz | 889 MHz / 3004 MHz | 930 MHz / 2500 MHz |
Theoretische Rechenleistung SP / DP | 6,07 TFlops / 0,19 TFlops | 5,1 TFlops / 1,7 TFlops | 5,24 TFlops / 2,62 TFlops |
DirectX / OpenGL/ OpenCL | 11.2 / 4.5 / 1.2 | 11.0 / 4.4 / 1.1 | 11.2 / 4.3 / 1.2 |
Speichergröße | 12 GByte GDDR5 | 12 GByte GDDR5 | 16 GByte GDDR5 |
Datentransferrate | 317 GByte/s | 288 GByte/s | 320 GByte/s (512 Bit) |
Stromversorgung | 1 × 8-pin | PEG, 2 × 6-pin | PEG, 1×8-pin, 1×6-pin |
Kühlung | Dual-Slot, aktiv | Dual-Slot, aktiv | Dual-Slot, aktiv |
Kopplungsfähig | ja (SLI) | ja (SLI) | ja (Crossfire Pro) |
TDP | 250 Watt | 225 Watt | 275 Watt |
ECC-Speicherschutz | ja | ja | ja |
Frame-/Genlock über Zusatzkarte | ja | ja | ja (FirePro S400) |
Ausgänge | 4 × DP 1.2, Dual-Link-DVI | 2 × DL-DVI, 2 × DP, 1 × Stereo | 6 × MiniDP, 3D-Stereo, Frame-/Genlock |
Gleichzeitig nutzbare Bildschirme | 4 | 3+1 | 6 |
geeignet für 4K | ja (maximal 4096×2160) | ja (maximal 4096×2160) | ja (maximal 4096×2160) |
4K-Multimonitor-Betrieb | 4 × 4K bei 60 Hz | 3 × 4K bei 60 Hz | 3 × 4K bei 60 Hz |
Preis | 6000 Euro | 4400 Euro | 3000 Euro |
(mfi)