Quantenpunkt-Kamera für Handys ab 2011

Das Start-up InVisage will zusammen mit seinem Produktionspartner TSMC bessere mobile Bilder liefern.

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Handykameras haben den Ruf, körnige Bilder in einer nicht gerade brillanten Auflösung zu liefern. Das liegt zum einen an den meist billigen Linsen, die nicht allzu viel Licht durchlassen. Zum anderen sind die Photosensoren in den Siliziumchips schuld. Auch sie fangen bei der geringen Fläche, die ihnen in einem Mobiltelefon zur Verfügung steht, das Licht nicht besonders effizient ein. Das kalifornische Start-up InVisage will diesem Problem mit einer neuen Sensortechnologie abhelfen – ohne den Chip zu vergrößern oder die Herstellung zu verteuern. Der Trick daran ist eine Extraschicht auf dem Chip. Sie besteht aus so genannten Quantenpunkten, winzigen Teilchen aus einer Halbleiterverbindung, die sehr effizient Licht absorbieren und Elektronen abgeben können.

Im Interview mit Technology Review erläuterte Technikchef Ted Sargent nun den Produktionsplan des Unternehmens. Demnach sollen bereits im nächsten Jahr erste Geräte auf den Markt kommen. "Ausgewählten Kunden werden wir Ende 2010 erste Muster übergeben. Der Herstellungsprozess soll dann in der ersten Jahreshälfte 2011 mit unserem Produktionspartner TSMC hochgefahren werden." Dann beginne die Massenproduktion, und Ende 2011 könne die Auslieferung starten, so Sargent.

Im Gespräch konnte sich der Professor für Nanotechnologie an der Universität Toronto auch einen Seitenhieb auf die aktuelle Bildsensortechnik nicht verkneifen. "Durch die stetige Verkleinerung der Bildpunkte, um mehr Megapixel auf einen kleinen Chip zu packen, werden die bekannten Probleme wie Fülldichte und schwache Lichtabsorption immer deutlicher. Unsere Roadmap zeigt dagegen weit in die Zukunft." Denkbar sei zum Beispiel, die "QuantumFilm" getaufte Technik für HD-Videoaufnahmen zu nutzen.

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(bsc)