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RIAA verklagt erneut 531 Tauschbörsennutzer

Torge Löding

Der Verband der US-Musikindustrie hat Klage gegen Unbekannt eingereicht, da die Provider ihre Kundendaten nicht preisgeben wollen.

Der Verband der US-Musikindustrie RIAA [1] hat erneut Klagen gegen Tauschbörsennutzer eingereicht. In einer Mitteilung des Verbandes heißt es, dass gegen 531 Nutzer rechtliche Schritte eingeleiten wurden. Damit hat sich die Zahl der Klagen [2] gegen Privatnutzer auf etwa 1400 erhöht; Ende Januar kündigten Branchenverbände auch an, Gerichtsverfahren gegen Tauschbörsennutzer auch in Europa einleiten [3] zu wollen.

Bislang laufen die erneuten Klagen der RIAA in den USA allerdings gegen Unbekannt, da der RIAA keine Namen, sondern nur IP-Adressen vorliegen. Viele US-Internet-Provider weigern sich nach wie vor, Kundendaten an die RIAA weiterzugeben und verteidigen ihre Haltung auch vor Gericht. Ende vergangenen Jahres konnte der US-Provider Verizon einen Erfolg vor Gericht erzielen [4]: Die bisher von der RIAA erwirkten Anordnungen zur Herausgabe von Kundendaten zwecks Verfolgung des illegalen Tausches von Musik sind nach dem Entscheid des Gerichts nicht zulässig; Provider seien nicht für Tauschaktivitäten verantwortlich, schloss sich das Gericht der Meinung von Verizon an. Auch sei durch die Herausgabe der Daten nicht mehr ausreichend gewährleistet, dass Internet-User anonym ihre Meinung äußern und sich versammeln könnten. (tol [5])


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https://www.heise.de/-93671

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.riaa.org
[2] https://www.heise.de/news/US-Musikindustrie-startet-neue-Klagewelle-92063.html
[3] https://www.heise.de/news/Musikbranche-will-Tauschboersen-Nutzer-in-Europa-verklagen-92323.html
[4] https://www.heise.de/news/US-Provider-wehrt-sich-erfolgreich-gegen-Musikindustrie-90643.html
[5] mailto:tol@heise.de