RIM wirbt weltweit um Entwickler für Blackberry 10

Mit dem neuen Betriebssystem versucht RIM die Wende zum Besseren und wirbt auf "Blackberry Jams" wie heute in Berlin um kluge Köpfe. Blackberry 10 basiert auf Entwicklungen der Autmotive-erprobten RIM-Tochter QNX.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 (BB10) will Hersteller RIM im umkämpften Smartphone-Markt Boden gutmachen. Um Entwickler anzuwerben, veranstalten die Kanadier mehr als 20 Treffen rund um den Globus. Am heutigen Donnerstag gastierte der Blackberry Jam in Berlin, bevor es im Juli in die aufstrebenden Märkte Asiens und Südamerikas geht.

"In den nächsten Monaten werden wir mit Sicherheit den Launch eines ersten Geräts mit BB10 sehen, noch in diesem Jahr", kündigte RIM-Manager Martin Thyssen gegenüber dpa an. Mit BB10 verabschiedet sich Blackberry von der bisherigen Java-Plattform und setzt stattdessen mit QNX Neutrino auf ein Betriebssystem der 2010 übernommenen Softwareschmiede QNX, die sich seit den 1980er Jahren mit Embedded-Systemen im Bereich Automotive und Medizintechnik einen Namen gemacht hat.

Um ihre Anwendungen realitätsnah testen zu können, erhalten die Teilnehmer der Blackberry Jams Prototypen, die unter BB10 laufen. Das Gerät verzichtet auf eine – bislang markentypische – physische Tastatur und wird allein per Touchscreen gesteuert. Das Unternehmen will aber auch künftig weiterhin Smartphones mit fester Tastatur anbieten.

Der Marktanteil des bisherigen Blackberry OS hatte sich im ersten Quartal 2012 im Jahresvergleich auf 6,4 Prozent halbiert. Auf die Frage, ob BB10 die letzte Chance für RIM als Hersteller von Endgeräten sei, antwortete Thyssen in Berlin: "Natürlich ist da ein harter Wettbewerb. Aber mit BB10 haben wir eine sehr gute Antwort darauf." Dank der Erfahrungen der Tochter QNX als Automobilzulieferer könnte RIM etwa dann punkten, falls BB10-basierte Smartphones oder Tablets besonders gut mit modernen Infotainmentsystemen im Auto zusammenspielen würden. (mit Material der dpa) (ssu)