Adobe integriert Firefly-KI in Raw-Entwickler Lightroom

Adobe integriert Photoshops jüngstes Retuschewerkzeug mit Firefly-KI nun auch in Lightroom. Ein weiteres KI-Tool erzeugt über eine Tiefenmap Objektivunschärfe.

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Adobe hat das im Herbst 2023 in Lightroom eingeführte KI-Werkzeug zur Objektivunschärfe verbessert und als finale Version ins Programm integriert. Über einen Schieberegler (lila) bestimmt man den Schärfebereich.

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Die generative künstliche Intelligenz hinter Adobe Firefly kommt bisher in erster Linie Photoshop zugute. Dort generiert sie nach Prompteingabe ganze Bilder und retuschiert ab Version 24.5 über den "Entfernen"-Pinsel gezielt übermalte Bildbereiche (siehe Artikel "Magische Pinsel").

Dieses Werkzeug hat Adobe nun auch in den Raw-Entwickler Lightroom eingebaut. Es heißt in der englischen Ausgabe „Generative Remove“ und arbeitet offenbar genauso wie das Photoshop-Werkzeug.

Mit einem Pinselwerkzeug, das wie Lightrooms bisheriger Retuschepinsel funktioniert, markiert man den Bildbereich, den man ersetzen möchte. Die künstliche Intelligenz unterbreitet anschließend drei Vorschläge, von denen man einen auswählen kann.

In Lightroom arbeitet das Werkzeug mit einer maximalen Auflösung von 1024 x 1024 Pixel. Das entspricht der Auflösung des erwähnten Photoshopwerkzeugs. Der Bildgenerator der Firefly-Web-App erzeugt mittlerweile Bilder in einer Kantenlänge von 2048 Pixeln.

Das KI-Retuschwerkzeug arbeitet in der Cloud, setzt also eine bestehende Internetverbindung voraus. Wie andere KI-Werkzeuge auch veröffentlicht Adobe „Generatives Entfernen“ zunächst im Beta-Status.

Photoshop retuschiert seit Mai 2023 mit der künstlichen Intelligenz Firefly (rechts vorher, links nachher).

Das Werkzeug für KI-gestützte Objektivunschärfe veröffentlicht Adobe in finaler Version. Lightroom soll Tiefenschärfe damit realistischer erstellen können als in der Betaversion, die im Oktober 2023 erschien. Außerdem ist die Funktion nun auch in der Mobilversion von Lightroom verfügbar.

Das Programm erstellt eine zunächst Tiefenmap des Fotos. Über einen verschiebbaren Bereich kann man Unschärfe und Bokeh in den Hintergrund oder Vordergrund legen.

Dabei soll es reichen, eine Vorlage auszuwählen. Diese heißen beispielsweise „subtil“ oder „stark“. Adobe nutzt die Technik seiner Auswahlwerkzeuge für sauber separierte Kanten.

Das sogenannte „Tethering“ unterstützt jetzt aktuelle Modelle von Sony. Vorher konnte man nur mit Nikon- und Canon-Modellen kabelgebunden fotografieren. Obendrein verspricht Adobe einen verbesserten Importdialog für die Android- und iOS-Version. (akr)