Regelbetrieb für Polizei-Digitalfunk geht offiziell an Alcatel-Lucent

Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt unterzeichnet. Die Kosten allein für das vom Bund getragene Rumpfnetz sollen 3,5 Milliarden Euro in den nächsten 10 Jahren betragen. Hinzu kommen die Kosten der einzelnen Bundesländer für den Netzaufbau, die Leitstellen und die Ausrüstung mit Funkgeräten.

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Von
  • Detlef Borchers

Was bereits nach dem Ende der Ausschreibung berichtet wurde, ist nun offiziell: Der Netzausrüster Alcatel-Lucent hat offiziell den Zuschlag für den Regelbetrieb des Polizei-Digitalfunks in Deutschland erhalten. Wie die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) mitteilt, wurde der Vertrag jetzt unterzeichnet.

Bis 2012 soll das gemeinsame Funknetz für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste "überwiegend" in ganz Deutschland funktionieren, heißt es ergänzend aus dem Bundesinnenministerium. Die Kosten allein für das vom Bund getragene Rumpfnetz sollen 3,5 Milliarden Euro in den nächsten 10 Jahren betragen. Hinzu kommen die Kosten der einzelnen Bundesländer für den Netzaufbau, die Leitstellen und die Ausrüstung mit Funkgeräten. Im Vollausbau wird das deutsche Digitalfunknetz weltweit das größte Netz sein, das auf Basis des TETRA-Standards operiert. Ursprünglich sollte das Netz zur Fußball-WM 2006 in den Wirkbetrieb gehen.

Kritiker bemängeln den schleppenden Netzaufbau in einigen Bundesländern. Auch sei der TETRA-Standard veraltet und biete zu wenig Bandbreite für die Datenübertragung. TETRA-Befürworter verweisen auf TEDS (TETRA Enhanced Data Services), ein Software-Update für moderne Basisstationen und Leitstellen, mit dem die Datenübertragungskapazität um den Faktor 8 gesteigert werden könne. Dieses Update ist allerdings nicht in der aktuellen Preiskalkulation des Funknetzes berücksichtigt. (pmz)