Robustes Supertele und bezahlbares 2,8er-Zoom von Nikon

Ein abgedichtetes 180-600 Millimeter und ein 70-180 Millimeter – das sind die neuen Nikon-Objektive für das Z-Bajonett. Beide sind vergleichsweise günstig.

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Das Supertele Nikkor Z 180-600

Abgedichtetes Supertele unter 2.000 Euro - das ist neu für ein Nikkor.

(Bild: Nikon)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Ernst

Ab sofort können die beiden neuen Objektive Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR und Z 70-180mm f/2.8 vorbestellt werden. Beide sind neu entwickelte Optiken für das Z-Bajonett, wobei das kürzere Objektiv einem alten Bekannten recht ähnlich ist: Offenbar wurde es zusammen mit Tamron aus dem bereits 2020 vorgestellten Gerät (ab 875,72 €) für Sonys E-Mount abgeleitet, beide Modelle sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

c't Fotografie 3/24

Überraschender ist daher das Supertele, denn für eine UVP von 1999 Euro bietet Nikon den weiten Zoombereich mit Staub- und Spritzwasserschutz zu diesem Preispunkt an. In den letzten Jahren war das nur bei 150-600-Millimeter-Optiken von Sigma und Tamron der Fall, die in den abgedichteten Version nur einige Hundert Euro günstiger sind. Da diese Objektive für DSRLs entwickelt wurden, sind sie zudem inklusive FTZ-Adapter über ein Pfund schwerer. Das neue Nikkor wiegt nur 1995 Gramm. Dafür bieten die Dritthersteller etwas mehr Weitwinkel, insbesondere Sigma mit dem für Nikon Z 60-600 Millimeter, das aber wiederum 300 Euro teurer ist.

Das Supertele wildert ein wenig im professionellen Bereich. Dafür sprechen neben den Dichtungen die vier Funktionstasten und die Fluor-Beschichtung der Frontlinse, von der sich Schmutz und Wasser leicht abwischen lassen sollen. Dazu kommt der sehr kurze Drehbereich des Zoomrings, der in 70 Grad die gesamte Brennweite durchfährt. Das ist bei actionreichen Motiven hilfreich, weniger gut für das feine Regulieren des Bildausschnitts etwa bei Tierfotografie. Mit einer maximalen Blendenöffnung von f/5.6 eignet sich das Objektiv jedoch wenig für Sportfotos bei geringer Helligkeit mit kleinen ISO-Werten und kurzen Belichtungszeiten.

Der maximale Abbildungsmaßstab liegt bei 1:4, bei kleinster Brennweite kann das Nikkor ab einem Abstand von 1,3 Metern scharfstellen, bei größter sind es 2,5 Meter. An Vollformatkameras mit besonders hochauflösenden Sensoren ist der DX-Crop-Modus interessant, wobei sich dann eine maximale Brennweite von 900 Millimetern ergibt. Ohne Crop, und mit den Telekonvertern von Nikon, kommt das Tele auf 840 (1,4x) oder 1200 Millimeter (2,0x), dafür sind aber eine oder zwei Blendenstufen Lichtverlust gegeben. Der VR-Stabilisator kann bis zu 5,5 Blendenstufen an Verwacklungen ausgleichen.

Das neue Nikkor Z 70-180mm f/2.8

(Bild: Nikon)

Weniger spektakulär ist das 70-180-Millimeter – bis auf den Preis. Die UVP liegt bei 1449 Euro, Nikons professionelles 70-200 Millimeter mit ebenfalls durchgehender Blendenöffnung von f/2.8 liegt bei fast 1000 Euro mehr und ist rund ein Pfund schwerer als die 795 Gramm des kleinen Nikkors. Zudem hat Nikon das neue, kurze Tele für Filmer optimiert. Das sonst als Blendenring bekannte Element lässt sich dabei zum Fokussieren oder Ändern des ISO-Wertes verwenden. Zusätzliche Funktionstasten, die beim Filmen Geräusche verursachen würden, gibt es nicht. Porträt und Event mit freigestellten Motiven sieht Nikon hier als ein Einsatzgebiet. Auch etwas Makro ist möglich, denn bei 70 Millimetern Brennweite liegt die Naheinstellgrenze bei nur 27 Zentimetern, bei 180 Millimetern sind es 85 Zentimeter. Besondere Abdichtungen besitzt das Objektiv nicht.

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(cbr)