Rückkehr ins Büro: Amazon warnt Angestellte per Mail, andere US-Firmen drohen

In den USA verlieren erste Unternehmen die Geduld und drängeln die Angestellte stärker zur Rückkehr ins Büro. Teilweise wird bereits regelrecht gedroht.

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Laptop mit Kaffeetasse

(Bild: Lapina/Shutterstock.com)

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In den USA erhöhen erste Unternehmen den Druck auf ihre Angestellten, die weiterhin zu oft im Homeoffice arbeiten und an zu wenigen Tagen ins Büro kommen. Zuletzt hat Amazon jetzt damit begonnen, E-Mails an jene Beschäftigten zu schicken, die in den vergangenen Wochen jeweils nicht an mindestens drei Tagen ins Büro gekommen sind, berichtet die Financial Times. Bei der Werbeagentur Publicis wurde US-Angestellten sogar angekündigt, dass sich zu wenige Tage im Büro bald negativ auf die weitere Karriere auswirken werden, "einschließlich auf Gehaltserhöhungen, Bonuszahlungen und Beförderungen", hat AdWeek aus einem internen Memo zitiert.

Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass mit Zoom nun sogar ein US-Unternehmen die Angestellten zurück ins Büro beordert, das wie kaum eine anderes vom Homeoffice-Boom während der Coronapandemie profitiert hat. Amazon geht jetzt darüber hinaus und überwacht offenbar, wie oft sich die Beschäftigten mit ihren Identifikationskarten in den Firmengebäuden anmelden. Laut der Financial Times haben sich intern einige darüber beschwert, dass das überhaupt nachverfolgt wird, andere hätten die E-Mail fälschlicherweise bekommen. Amazon habe intern eingestanden, dass es teilweise zu Fehlern gekommen sein könnte.

Die Zeitung sieht in dem Schritt des Onlinehändlers ein Anzeichen dafür, dass in der Wirtschaft die Daumenschrauben angezogen würden. Bereits im Juni hat die Großbank Citigroup angekündigt, wer sich nicht an die Richtlinien zur Rückkehr ins Büro halte, werde "zur Rechenschaft gezogen". Experten weisen gegenüber der Financial Times noch darauf hin, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den USA gegenwärtig viel mehr Alternativen hätten und den Job wechseln könnten. "Für jede Firma, die die Angestellten zurückruft, muss es andere geben, die genau das Gegenteil machen", meint demnach Nick Bloom von der Universität Stanford.

(mho)