CPU-Marktanteile: Klatsche für AMD bei Desktop-PCs und Notebooks

Intel gewinnt bei PCs erheblich Marktanteile zurück. Dafür ist AMD mit seinen Epyc-CPUs bei Servern auf der Überholspur – die Firma nähert sich den 20 Prozent.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

AMDs CPU-Marktanteile haben in den drei Monaten von Juli bis September einen starken Knick nach unten gemacht, zumindest was PCs angeht. Binnen eines einzigen Quartals fiel der Marktanteil bei Desktop-PCs von 20,5 auf 13,9 Prozent und bei Notebooks von 24,8 auf 15,7 Prozent. Lediglich die Epyc-Prozessoren für Server laufen weiter prächtig. Zu dem Ergebnis kommt das Marktforschungsteam von Mercury Research.

Im Falle von PCs haben absolut betrachtet sowohl AMD als auch Intel verloren: Der Markt krachte im selben Zeitraum auf das Vor-Pandemie-Niveau zusammen, während sich Server recht stabil hielten. AMDs Verkäufe von Desktop- und Notebook-Prozessoren brachen lediglich noch stärker ein als Intels.

Schuld dürften dabei auch die Preise und die Verfügbarkeit haben: Desktop-PCs mit einer Ryzen-7000-CPU sind insbesondere aufgrund der hohen Plattformkosten teuer; Notebooks mit den Anfang 2022 angekündigten Ryzen-6000U-Prozessoren sind hingegen weiterhin so gut wie gar nicht zu bekommen. Sie decken mit einer Thermal Design Power (TDP) von 15 bis 28 Watt die stückzahlenstärkste Geräteklasse ab.

Bei Servern hat AMD noch einmal einen großen Sprung auf einen Marktanteil von 17,5 Prozent hingelegt. Dabei zählt Mercury sämtliche Prozessoren, also auch solche für Netzwerk- und Edge-Systeme, bei denen AMD traditionell schwach aufgestellt ist. Bei klassischen 1- und 2-Socket-Servern liegt AMDs Marktanteil traditionell höher.

AMDs CPU-Marktanteile nach Segmenten aufgeschlüsselt (Quelle: Mercury Research)
Quartal Q3 2022 Q2 2022 Q3 2021
Desktop 13,9% 20,5% 17,0%
Mobile 15,7% 24,8% 22,0%
Server 17,5% 13,9% 10,2%
x86 Gesamt (inkl. Konsolen) 28,5% 31,4% 24,6%

Seit der Vorstellung der ersten Epyc-Generation im Jahr 2017 hat die Firma jedes Quartal Marktanteile hinzugewonnen. In den nächsten Monaten dürften AMDs Verkäufe noch einmal an Fahrt aufnehmen – dann gelangt die vierte Generation Genoa alias Epyc 9004 mit bis zu 96 CPU-Kernen in den Verkauf, der Intel vorerst nichts entgegenzusetzen hat.

Unterm Strich kam AMD im dritten Quartal 2022 auf einen CPU-Marktanteil von 28,5 Prozent gegen Intels 71,5 Prozent. In den Zahlen sind auch die Konsolenprozessoren unter anderem für die Playstation 5 und Xbox Series X/S enthalten, die zusammen mit den Epyc-CPUs ein schlimmeres Abschneiden verhinderten.

(mma)