SGI-Aktien von der New Yorker Börse verbannt

Die New York Stock Exchange wird von kommender Woche an den Handel mit Aktien des Grafik- und Supercomputerhauses SGI einstellen. Sie waren 30 Tage in Folge bei Börsenschluss weniger als einen US-Dollar wert.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Eine Aktie des Grafik- und Supercomputerhauses SGI ist keinen Greenback mehr wert. Ab dem kommenden Montag werden die Papiere daher nicht mehr an der Wall Street gehandelt, wie SGI in einem Bulletin bekannt gibt. Die New York Stock Exchange (NYSE) verlangt von gelisteten Unternehmen die Aussetzung des Aktienhandels, falls ihr Wert bei Börsenschluss 30 Tage in Folge unter einem US-Dollar bleibt. Schlechte Aussichten bewogen die NYSE schließlich am 1. November, SGI das Delisting seiner Aktien mitzuteilen.

Für Silicon Graphics Inc. als traditionsreichem Hersteller von Grafik- und Supercomputern ist das Delisting der NYSE ein neuer Tiefpunkt in der Firmengeschichte. Einst führender Spezialist für Grafikworkstations mit eigenen Prozessoren und Grafikboards, hat die Billigkonkurrenz von Intel, Nvidia & Konsorten SGI dazu gezwungen, sich mehrmals neu auszurichten. Auch die für die ehemals hauseigenen MIPS-Prozessoren optimierte Unix-Variante Irix konnte sich nicht gegen Linux behaupten, das SGI seit 1999 auf seinen Intel-Systemen einsetzt. Heute tritt SGI hauptsächlich als Produzent von Supercomputern auf, dessen schnellste Maschine in den aktuellen TOP500 immerhin Platz drei belegt.

Umsatz und Gewinn schwächeln jedoch seit Jahren. Für das abgelaufene Quartal nahm SGI mit 170 Millionen 5 Millionen US-Dollar weniger ein als im Vorjahresquartal. Das Unternehmen musste gleichzeitig einen im Vergleich zum Quartal des Vorjahres gleich bleibenden operativen Verlust von 26 Millionen US-Dollar verkraften. (mhe)