SID 2001 preist organische Displays

Vor allem eine Technologie hält das diesjährige Treffen der Society for Information Displays (SID) in Atem: organische Displays.

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Auf der SID 2001, der "CeBIT für die Displayindustrie", trifft sich diese Woche in San Jose die Branche der Hersteller von Informationsbildschirmen: Die Ausstellung mit 291 Teilnehmern ist begleitet von einem umfangreichen Tagungsprogramm, in dem die neuesten Entwicklungen vorgestellt und diskutiert werden. Die Themen reichen von Mikrodisplays, Flüssigkristallbildschirmen und Feldemissionsdisplays über Röhrenmonitoren und Plasmaschirmen bis zu Projektoren, wobei vor allem eine Displaytechnik das diesjährige Treffen der Society for Information Displays (SID) in Atem hält: die organischen Anzeigen. Welche Bedeutung den OLEDs (organic light emitting devices) beigemessen wird, zeigte sich an der regen Seminarbeteiligung zum Thema: Während die Vorträge zu LCDs, CRTs und Plasmas bereits recht gut besucht waren, platzte der Tagungssaal zu OLEDs aus allen Nähten.

Doch noch sind Anzeigen auf Flüssigkristallbasis (LCDs) die dominierende Bildschirmtechnik. Dementsprechend umfassend sind auch die Beiträge und Ausstellungsobjekte dieses Bereichs. Neue Kristallanordnungen, die zu größerem Farbumfang und kürzeren Schaltzeiten führen sollen, stehen ebenso im Fokus wie neue Treiberlogik zur Minimierung der Leistungsaufnahme. Bei den Aktiv-Matrix-Anzeigen scheint LTPS (Low Temperature Polysilicon) das Rennen zu machen. Polysilizium hat eine höhere Elektronenbeweglichkeit als amorphes Silizium, aus dem bisher die Pixelelektronik der meisten LCDs besteht. Deshalb kann auf dem Substrat mit den Pixeltransistoren auch die Treiberstufen und andere Elektronik integrieren werden. Da p-Si zudem effizienter ist als amorphes Silizium, können die Pixeltransistoren kleiner ausfallen; sie decken somit weniger Pixelfläche ab, was die Lichtausbeute des LCDs erhöht. Wegen der niedrigeren Prozesstemperaturen empfiehlt sich LTPS auch als Basis für organische Anzeigen.

Die Attraktivität von Flachdisplays hängt heute und in Zukunft stark von ihrem Preis ab – das erkannte nicht nur Intels Claude Leglise in seiner Eröffnungsrede am Dienstag. Doch wie man die Preise respektive Produktionskosten senken kann, daran scheiden sich die Geister. Auf einer Diskussionsrunde am Dienstagabend analysierte Cliff Jones vom englische Startup Worcestershire seine Sicht der Dinge kurz und knapp: Röhrenmonitore seien deshalb so viel günstiger als Flachdisplays, weil man sie in jeder Garage herstellen könne. Tom Credle von Alien Technology sieht dagegen die Lösung des Problems in anwendungsspezifischen Displays: Nur wenn Displays entsprechend der gewünschten Anwendung auswählt werden, sind sie für den Kunden erschwinglich. Ein Display, das alle Wünsche in allen Einsatzgebieten befriedigt, sei eben eine Illusion. (uk/c't) / (wst)