Salesforce bringt KI mit diesem einen Trick in Unternehmen: Datenschutz

Eine neue AI Cloud soll den KI-Einsatz in Unternehmen vorantreiben. Denn Salesforce hat mit dem Datenschutz die entscheidende Hürde ausgemacht.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.

Unter dem Namen AI Cloud kündigt Salesforce generative KI-Funktionen für seine CRM-Dienste (Customer Relationship Management) an. Kern der neuen Features ist wie gehabt Einstein, der bereits 2016 eingeführte KI-Assistent des Anbieters. Angesagt ist vor allem die Automatisierung: So sollen dem Vertrieb und Marketing zum Beispiel stets alle Daten des Kunden zur Verfügung stehen, damit dank besser personalisierter E-Mails oder Chat-Nachrichten die Customer Journey ein personalisiertes Erlebnis bleibt – mit dem erfolgreichen Abschluss als Ziel.

Neu ist das alles im Prinzip jedoch nicht, denn Salesforce bietet solche und vergleichbare KI-Funktionen schon lange an. Handelt es sich bei der AI Cloud also bloß um den Salesforce-Ritt auf dem Hype-Hengst? Tatsächlich bietet die AI Cloud abseits der am Nutzer ausgerichteten KI-Features zwei wichtige Neuerungen: Zum einen integriert sie Daten aus vielen Salesforce-Diensten wie Data Cloud, MuleSoft Automation, Einstein, Tableau Analytics, Slack und CRM. Sie alle erhalten zudem ihre eigene GPT-Variante, jedes Salesforce-Angebot soll also mit passenden KI-Funktionen ausgestattet werden.

Außerdem zieht sich durch die gesamte AI Cloud der Einstein GPT Trust Layer. Dieser Salesforce-Standard soll Unternehmen die nötige Sicherheit beim KI-Einsatz geben. Dies bezieht sich zum einen darauf, dass Nutzer stets das für eine Aufgabe gewünschte LLM verwenden können – Dienste von Amazon AWS, Anthropic, Cohere und anderen Anbietern lassen sich direkt von der Salesforce-Infrastruktur beziehen; auch für OpenAI gilt, dass die Daten des Kunden in jedem Fall nicht die Salesforce-Anwendungen verlassen sollen. Auch eigene Modelle können Entwickler über den Einstein GPT Trust Layer direkt mit der AI Cloud verbinden.

Salesforce verspricht mit dieser neuen Zwischenschicht also explizit, die Speicherung sensibler Kundendaten in LLMs zu unterbinden und beide Bereiche im Sinne des Datenschutzes und der Datensicherheit komplett voneinander zu trennen. Ein in den Augen des Anbieters notwendiger Schritt, würden doch 73 Prozent der Arbeitnehmer beim Einsatz generativer KI im Unternehmen neue Sicherheitsrisiken befürchten. Unter denen, die den KI-Einsatz planen, wissen fast 60 Prozent nicht, wie sie ihre Daten schützen können. Gleichzeitig meint Marc Benioff, Vorsitzender und CEO von Salesforce: "KI verändert unsere Welt und transformiert das Business auf eine bisher unvorstellbare Art. Deshalb muss jedes Unternehmen 'AI-first' werden."

Tatsächlich steht Salesforce mit dieser Einschätzung nicht alleine da: Rechtsanwälte betonen zunehmend das Spannungsfeld zwischen dem innovativ notwendigen KI-Einsatz im Unternehmen und den ebenso bindenden DSGVO-Vorgaben. So unterstreichen zum Beispiel Nick Akinci und Jonathan Laut in einem ausführlichen Überblicksartikel des neuen iX Special "Künstliche Intelligenz", dass bei der Nutzung von Modellen anderer Unternehmen generell Vorsicht angesagt ist. Wer diese einsetzt, muss in jedem Fall prüfen, in welchem Umfang diese Anbieter eigene Verarbeitungen mit den verwendeten Daten durchführen. Auch die Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) ist in der Regel unabdingbar.

(fo)