Samsung: Weitere 3 Milliarden Euro Verlust mit Halbleitern

Ein zweites Quartal in Folge vermeldet Samsung ein riesiges Minus mit Speicher und anderen Chips. Bis zum Jahresende soll sich die Situation stabilisieren.

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Samsung SSD 980 Pro auf Mainboard

(Bild: Ruslan Lytvyn / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Samsungs Halbleitersparte blieb auch im zweiten Quartal 2023 in den tiefroten Zahlen stecken. Rund 4,36 Billionen Won operativen Verlust machte der Geschäftsbereich – nach derzeitigem Umrechnungskurs 3,07 Milliarden Euro. Der Operativ-Verlust in diesem Jahr erhöht sich somit auf beinahe 6,2 Milliarden Euro.

Samsung nennt seine Halbleitersparte Device Solutions (DS), dazu gehören Speicher (Samsung Memory), allerlei Chips wie Smartphone-Prozessoren (Samsung System LSI) und die Chipauftragsfertigung für Drittfirmen (Samsung Foundry). Alle drei Bereiche liefen schlecht.

Im Falle von Speicher verhinderte der KI-Hype ein noch größeres Minus, weil Firmen wie Facebook, Google und Microsoft ihre Rechenzentren mit KI-Beschleunigern aufrüsten. Insbesondere hochpreisige HBM-Bausteine für ebensolche Beschleuniger, aber auch DDR5- und LPDDR5X-DRAM fingen die weiter schwächelnden NAND-Flash-Chips auf. Verglichen zum Jahresanfang blieb der Umsatz mit knapp 9 Billionen Won (7 Milliarden Euro) fast unverändert, im Jahresvergleich sank er um 57 Prozent.

Die beiden Schwesterbereiche System LSI und Foundry setzten zusammen knapp 5,8 Billionen Won (4,1 Milliarden Euro) um. Der Smartphone-Markt erholt sich laut Samsung langsamer als erwartet, sodass die Firma weniger Mobilprozessoren verkaufen konnte als prognostiziert. Bei der Chipauftragsfertigung konnte Samsung zwar neue Bestellungen ans Land ziehen, allerdings fraßen stillliegende Produktionsanlagen die Umsatzsteigerung komplett auf.

Samsungs Haupteinnahmequelle bleiben Endgeräte, die allesamt schwächelten, aber immer noch ein ordentliches Plus machten. Bei der Sparte Device Experience (DX; Smart-TVs, Küchengeräte, weitere Elektronikgerät) ging es verglichen mit Anfang 2023 um 13 Prozent bergab, bei Mobile Experience (MX; Smartphones, Tablets, Notebooks) um 20 Prozent. Kontinuierliches Wachstum zeigte die Harman-Gruppe, unter anderem mit Headsets – unterm Strich aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Aufschlüsselung von Samsungs Umsätzen und Operativergebnissen nach Sparten. DX = Device Experience (Smart-TVs, Küchengeräte, weitere Elektronikgeräte), MX = Mobile Experience (Smartphones, Tablets), VD = Visual Display, DA = Digital Appliances, SDC = Samsung Display Company (Panels für Monitore und TVs).

(Bild: Samsung)

Schlussendlich erwirtschaftete der Samsung-Konzern im zweiten Quartal einen Umsatz von 60 Billionen Won (42,5 Milliarden Euro), bei einem Nettogewinn von 18,36 Billionen Won (13 Milliarden Euro). Bisher landet die Halbleitersparte also noch weich. Währungseffekte wirkten sich derweil positiv auf die Bilanz aus – die Kaufkraft in Europa und Nordamerika war verglichen mit dem Won hoch.

Bis zum Jahresende erwartet Samsung eine allmähliche Erholung. Enthusiastisch wirkt der Konzern insbesondere bei Speicher aber nicht. Die Verbraucherstimmung sei "gedrückt" und Wiedereröffnungsmaßnahmen in China würden sich verzögern. Die Börse hat die Bekanntgabe mit einem leichten Plus aufgenommen.

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