Alle Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean sollen Starlink von SpaceX bekommen

Bislang ist es nicht sehr befriedigend, auf Kreuzfahrtschiffen ins Internet zu gehen. Nun will ein erstes Kreuzfahrtunternehmen dafür auf Starlink setzen.

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Die Starlink-Antennen auf der Freedom of the Seas

(Bild: Royal Caribbean)

Lesezeit: 3 Min.

Das Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean will Gäste und Crews künftig über das Satelliteninternet Starlink von SpaceX online bringen. Der Dienst soll auf allen Schiffen der Tochterunternehmen Royal Caribbean International (26 Schiffe), Celebrity Cruises (15 Schiffe) und Silversea Cruises (13 Schiffe) installiert werden, damit solle unmittelbar begonnen werden. Abgeschlossen sein soll das am Ende des ersten Quartals 2023. Der Konzern hat Starlink seit dem Juni auf der Freedom of the Seas getestet, das Feedback sei "enorm positiv" gewesen, schreibt Royal Caribbean. Nicht bekannt ist, was das neue Angebot kosten soll.

Das Angebot werde der bislang größte öffentliche Einsatz des Satelliteninternets von SpaceX in der Reisebranche, schreibt der Konzern. Die Technik werde eine völlig neue Internetanbindung an Bord der Kreuzfahrtschiffe ermöglichen und "das Erlebnis für Gäste und die Besatzung gleichermaßen verbessern". Aktivitäten, für die eine große Bandbreite nötig ist, würden dadurch verbessert oder überhaupt erst ermöglicht. Die schnellere und zuverlässigere Internetanbindung werde es allen an Bord auch ermöglichen, mit ihrer Arbeit, ihren Familien und Freunden beziehungsweise Freundinnen in Verbindung zu bleiben – "egal wo in der Welt die sind". Die Reise auf den Schiffen werde dadurch noch luxuriöser, meint man bei SpaceX.

Bilder der Starlink-Antennen auf der Freedom of the Seas zeigen direkt an deren Reling sechs nebeneinander installierte Starlink-Antennen. Der Einsatz von Starlink verspreche eine deutliche Verbesserung der Internetanbindung auf den Schiffen, schreibt das inoffizielle Royal Caribbean Blog. Die bislang installierten Satelliteninternetverbindungen seien bestenfalls durchschnittlich und schlimmstenfalls "schrecklich". Auch im Vergleich zu anderen Kreuzfahrtunternehmen seien die Anbindungen langsam und unzuverlässiger gewesen, vor allem auf älteren Kreuzfahrtschiffen. Pro Gerät werden demnach für schnellere Anschlüsse bislang 20 US-Dollar fällig.

SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, weit über 2000 aktive Satelliten binden aktuell weite Teile Nordamerikas, Europa sowie Teile Südamerikas und Australiens an. Mit insgesamt einmal über 30.000 Satelliten sollen eigentlich Regionen einen schnellen Internetzugang bekommen, die über konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind. Vor wenigen Tagen hat Starlink für Privatkunden und -kundinnen die Preise teils deutlich gesenkt. Nachdem die US-Telekommunikationsbehörde FCC Anfang Juli die Bereitstellung in Fahrzeugen zu Land, zu Wasser und in der Luft ermöglicht hat, wird deutlicher, welche Zielgruppen außerdem angedacht sind. Schon im Frühjahr hatten erste US-Airlines angekündigt, Starlink nutzen zu wollen, um Flugreisende ins Internet zu bringen.

(mho)