Mit 300 KByte zur Embedded-GUI: Slint 1.2 ist da

Mit Version 1.2 erweitert Slint, das schlanke Toolkit für fensterbasierte GUIs, seine Fähigkeit bei der Entwicklung anwenderfreundlicher, eingebetteter Systeme.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolf Hosbach

Das UI-Framework Slint ist in Version 1.2 erschienen und bietet einige Neuerungen für die Entwicklung eingebetteter Systeme. Insbesondere erweitert es die API, die nun eine direkte Integration des Slint UI als Plug-in in eigene Anwendungen ermöglicht. Entwickler können mit dieser Abstraktionsschicht zur Gestaltung fensterbasierter, grafischer Oberflächen ein komplett eigenes Backend mit einer GUI versehen, was aufgrund der geringen Größe von Slint mit 300 KB gerade im Embedded-Bereich von Interesse ist. Das haben die Slint-Entwickler durch die Verknüpfung mit dem Espressif-IoT Development Framwork (IDF) noch verstärkt. Es bietet ein SDK zum Steuern von MCU-Prozessoren der SSP32-Serie mit C/C. Slint lässt sich einfach mit

idf.py add-dependency slint/slint

einbinden.

Beispiel einer mit Slint und Expressif gestalteten Oberfläche im IoT-Bereich.

(Bild: Slint)

Ebenfalls von Relevanz für den IoT-Bereich ist die Unterstützung von Linux-KMS-Backends (Kernel-Mode Setting), also einer im Linux-Kernel verankerten, direkten grafischen Schnittstelle, die über OpenGL oder Vulkan direkt auf die Grafik zugreift. Slint liest dabei auch Nutzereingaben vom Touchscreen oder anderen Eingabegeräten.

Hinzu kommen kleine Änderungen wie ReverseModel (Rust/C++), um Modelle in umgekehrter Reihenfolge zu zeigen, oder edited Callbacks zur SpinBox.

Das Update auf Version 1.2 ist rückwärtskompatibel. Rust-Anwender verwenden den Befehl cargo update. Mit CMake erfolgt die Integration über FetchContent und die Änderung des GIT_TAG-Eintrags in der Datei CMakeLists.txt zu v1.2.0 oder release/1.2.

Das aus Berlin stammende Toolkit, das im April in der stabilen Version 1.0 erschienen ist,verspricht eine schnelle Entwicklung kompletter grafischer Oberflächen mit einer Direktvorschau während des Codens. Das funktioniert auch als Plug-in für Visual Studio Code. Programmiererinnen und Programmierer können C++, JS oder Rust einsetzen, wobei das in Rust erstellte Tool den fertigen Code in Maschinensprache übersetzt. Dabei bietet es dem Anwender vollen Zugriff auf die APIs des Betriebssystems.

Das Toolkit zeigt beim Entwickeln eine Live-Vorschau.

(Bild: Slint)

Eine kostenlose Version gibt es für Windows- und Webanwendungen, Unternehmen, die die Embedded-Funktionen verwenden möchten, bezahlen ab 59 Euro pro Monat und Nutzer. Weitere Informationen gibt es im Blogbeitrag oder im GitHub-Verzeichnis.

(who)