Schwarzweiß und das Licht: Die Bilder der Woche (KW 10)

Farbe sucht man in vielen Bildern dieser Woche vergebens, aber das Licht spielt dafür eine umso wichtigere Rolle.

(Bild: lgfokus)

09.03.2024, 07:00 Uhr

Lesezeit: 4 Min.

Von

Tom Leon Zacharek

Schwarzweiß oder Farbe, wie soll ich mein Bild am besten darstellen? Trägt die Farbe dazu bei, dass das Bild lebendiger wirkt oder lenkt sie ab? Wenn der Fotograf auf Farbe verzichtet, kommt dem Licht eine noch größere Bedeutung zu. Die Bilder dieser Woche zeigen dies auf unterschiedliche Weise.

In der Aufnahme Alpenglühen von Dieter Fröhling sorgt die Abendsonne für eine belebende Lichtstimmung, die mit einer Mischung aus Rosa und Orange begeistert und die ganze Szenerie zum Leben erweckt. Die Farben zu behalten und das Motiv nicht in Schwarzweiß umzuwandeln, ist hier eine gute Entscheidung. Sie erhält die Wärme, die durch den Sonnenuntergang erzeugt wird.

Zu sehen sind der Altmann und der Säntis in der Nähe von Friedrichshafen in der Ostschweiz. Sie sind die beiden höchsten Berge des Alpsteins, einer Untergruppe der Appenzeller Alpen.

Schwestern von M. Schröder arbeitet vor allem mit der Unschärfe, die im Hintergrund entsteht und so nur eine der beiden Frauen in den Mittelpunkt rückt. Dadurch entsteht ein Gefühl der Distanz und der Entfremdung der Person, die kaum zu erkennen ist. Das Licht ist hier sehr weich und trägt gut zur melancholischen Stimmung des Bildes bei, indem es die Personen gleichmäßig ausleuchtet und so keine harten Schatten erzeugt.

bis zum Horizont

(Bild: photofriend2000)

Bis zum Horizont von photofriend2000 arbeitet ebenfalls mit viel weichem Licht, das vor allem durch die dichte Wolkendecke und den Nebel entsteht. Dazu, wie das Bild entstand, schrieb uns der Fotograf: „Ich war im Urlaub an der Ostsee in Dänemark. Hatte bei einem Morgenspaziergang meine Kamera (eine Nikon D810) mit dabei. Es war noch bewölkt am Morgen. Ich sah den Steg und kam dann spontan auf die Idee zum Foto. Gerade der feine Übergang vom Meer zum Himmel am Horizont war sehr schön anzusehen. Da ich ein Schwarzweißfan bin, habe ich das Farbfoto mit Lightroom umgewandelt und siehe da, es passt so besser“.

Nyhavn von lgfokus wurde in Kopenhagen aufgenommen. Die Umgebung ist eine Art Tunnel, in dem sich der Fotograf befindet. Die Silhouette und das Gegenlicht erzeugen einen starken Lichtabfall in Richtung Kamera, wodurch eine natürliche Vignette entsteht, die den Blick auf die Lichtquelle fokussiert. Die leichten Spiegelungen an den Wänden und auf dem Kopfsteinpflaster runden die Szene ab.

Im Bild Am seidenen Faden von Der Färber setzt der Fotograf das Licht so ein, dass die feinen Details der Spinne und ihres Netzes gut zu erkennen sind. Die Musterung der Spinne kommt ebenso gut zur Geltung wie die kleinen Härchen an ihren Beinen. Der komplett dunkle Hintergrund sorgt zusätzlich dafür, dass nichts vom Hauptmotiv ablenkt und das kleine Tier im Mittelpunkt steht.

Nur mal so gefragt: HarryRS zeigt ein lustiges Graffiti, dass jemand irgendwo auf den Boden gemalt hat. Wie es zu der Aufnahme kam, beschrieb er so: „Eigentlich fiel mir dieses Motiv nur im Vorbeigehen auf und ich machte einen Schnappschuss. Allein wegen der dritten Antwortmöglichkeit (bis Aldi), finde ich das Motiv originell und vorzeigenswert“.

Die Blende f/16 sorgt für den großen Sonnenstern im Bild Breitunger See von Forstwirt. Das Gegenlicht bringt das Schilf im Vordergrund zum Leuchten und erzeugt einen starken markanten Kontrast zum Himmel und der restlichen Vegetation, die etwas dunkler erscheint. Die Breitunger Seen liegen auf halbem Weg zwischen Erfurt und Fulda, genau in der Mitte Deutschlands.

Alle "Bilder des Tages" der vergangenen Woche finden Sie in unserer Bilderstrecke: