Seagate etabliert sich als Flash-Disk-Anbieter

Gleich vier neue SSD-Baureihen kündigt der Festplattenhersteller heute an. Neben neuen Exemplaren für Server sind darunter erstmals auch Client-SSDs für Notebooks.

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Von
  • Boi Feddern

600 SSD: Seagates erste Notebook-SSD gibt es auch mit 5 Millimeter Höhe.

(Bild: Seagate)

Seagate macht im Geschäft mit Flash-Speichern ernst und baut sein Produktangebot an Solid-State Disks deutlich aus. Dazu hatte sich der Festplattenhersteller zuletzt viele Partner ins Boot geholt. Angekündigt haben die Kalifornier heute gleich drei neue Exemplare für Server, mit der für den Notebookeinsatz gedachten 600 SSD (PDF-Datei) richtet sich Seagate aber erstmals auch an Verbraucher.

Die mit wahlweise 120, 240 oder 480 GByte MLC-Flash aus der 19-Nanometer-Fertigung von Toshiba bestückte SSD in 2,5-Zoll-Bauform nutzt dabei offenbar einen Controller von Link_A_Media Devices (LAMD), der bislang nur in den Neutron-SSDs von Corsair auftauchte.

Via SATA 6G spezifiert Seagate Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 500 MByte/s beim sequenziellen Lesen und 400 MByte/s beim Schreiben. Beim verteilten Zugriff auf kleine Datenblöcke sollen 80.000 IOPS (Lesen) und 70.000 IOPS (Schreiben) möglich sein. Die Leistungsaufnahme im Leerlauf ist mit 1,1 Watt ist im Vergleich zu anderen aktuellen Client-SSDs recht hoch.

Neben einer Version mit 7 Millimeter Höhe will Seagate erstmals auch eine extrem flache 5-Millimeter-Variante liefern, die dann auch in künftige Ultrabooks passt. Erst kürzlich hatte Western Digital mit der Blue auch schon eine Magnetplatte diesen Typs angekündigt.

Die 600 Pro SSD unterscheidet sich von der Normalversion durch die zusätzlich eingebauten Pufferkondensatoren, die Datenverluste bei plötzlich auftretenden Spannungsverlusten verhindern sollen. Zudem erwähnt Seagate eine Funktion zur Vorbeugung von Silent Data Corruption. Ferner gibt es die Pro-Variante in weiteren Kapazitäten mit 100, 200 und 400 GByte, bei denen der Controller einen größeren Teil des eingebauten Flash-Speichers als Reserve nutzt. Dadurch erhöht sich die Schreibfestigkeit der SSD (Datenblatt, PDF-Datei).

Für Server legt Seagate mit der 1200 SSD auch ein Exemplar mit SAS12G nach.

(Bild: Seagate)

Die Pro-Version bietet sowohl bei sequenziellen Zugriffen mit 520 MByte/s (Lesen) und 450 MByte/s (Schreiben) als auch beim verteilten Zugriffen auf kleine Datenblöcke (85.000 IOPS) höheres Tempo, beim verteilten Schreiben ist sie aber deutlich langsamer (je nach Kapazität höchstens 30.000 IOPS). Dafür gibt es sie mit 5 statt 3 Jahre Garantie. Angeboten wird sie lediglich als 7-Millimeter-Version.

Neben den beiden SATA-Versionen kündigt Seagate nach HGST und Toshiba mit der 1200 SSD (PDF-Datei) außerdem ein Exemplar mit 12 GBit/s schneller Serial-Attached-SCSI-(SAS-)Schnittstelle (SAS12G) an. Dieses bietet der Festplattenhersteller mit bis zu 800 GByte als Self-Encrypting Drive (SED) und FIPS-140-2-Zertifizierung (PDF-Datei) an. Bei sequenziellen Zugriffen soll sie 750 MByte/s (Lesen) und 500 (Schreiben) erreichen sowie 110.000 IOPS respektive 40.000 IOPS beim Lesen und Schreiben verteilter Datenblöcke.

Abgerundet wird das SSD-Angebot durch die X8 Accelerator, einer über acht Lanes angebundenen PCI-Express-2.0-SSD mit bis zu 2,2 TByte MLC-Flash des Herstellers Virident, mit dem Seagate seit einer Weile kooperiert. Sie überträgt laut Datenblatt bis zu 2,7 GByte/s (Lesen) und 1,1 GByte/s (Schreiben) und bewältigt beim verteilten Zugriff auf 512-KByte-Blöcke bis 1,1 Millionen IOPS. Extrem hoch soll auch die Schreibfestigkeit der SSD sein, die mit bis zu 33 Petabytes Written im Garantiezeitraum von fünf Jahren angegeben wird. Wann alle neuen SSDs in den Handel kommen sollen und zu welchen Preisen verriet Seagate bislang nicht. (boi)