Sicherheitsexperten gegen NSA: Sprecher der RSA Conference springen ab

Nachdem bekannt wurde, dass RSA für den Einbau einer Backdoor 10 Millionen US-Dollar von der NSA erhalten haben soll, springen aus Protest nun reihenweise Teilnehmer von der RSA Conference ab.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Mehrere bereits fest als Sprecher eingeplante Sicherheitsexperten haben aus Protest ihre Teilnahme an der diesjährigen RSA Conference abgesagt. Die Absagen sind Reaktionen auf eine Veröffentlichung von Dokumenten des NSA-Whistleblowers Edward Snowden aus dem Dezember, nach denen RSA direkt mit der NSA zusammengearbeitet habe.

Zwar dementierte RSA, Zahlungen von der NSA erhalten zu haben; eine Zusammenarbeit mit der NSA dagegen schloss RSA explizit nicht aus. Vielen Sicherheitsexperten waren die Aussagen von RSA offensichtlich nicht eindeutig genug. Immerhin hatte es in den Snowden-Dokumenten geheißen, dass die veranstaltende Sicherheitsfirma RSA einen umstrittenen, von der NSA entwickelten Zufallszahlengenerator Dual_EC_DRBG in sein Produkt BSAFE integriert und standardmäßig aktiviert habe. Dafür habe RSA eine Zahlung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar von der NSA erhalten.

Den Anfang mit dem Boykott der RSA-Konferenz machte vor rund zwei Wochen der Forschungschef der finnischen Antivirenfirma F-Secure, Mikko Hypponen. Ihm folgten sieben weitere Sicherheitsexperten wie Adam Langley und Chris Palmer von Google, Marcia Hofmann von der Electronic Frontier Foundation (EFF) sowie Mozillas Datenschutz-Verantwortlicher Alex Fowler. Die Mitglieder des Open Web Application Security Project (OWASP) stimmen gerade darüber ab, ob ihr Training für Entwickler dieses Jahr auf der Konferenz angeboten wird.

Die RSA Conference findet vom 24. bis zum 28. Ferbuar im Moscone Center, San Francisco statt. (rei)