Social Engineering: Interpol führt weltweiten Schlag gegen Betrügerbanden

In einer weltweiten Operation ist die Polizeibehörde Interpol gegen mutmaßliche Scammer vorgegangen. Sie sollen insbesondere über Call-Center operiert haben.

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(Bild: FOTOKITA/Shutterstock.com)

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2000 Verhaftungen sowie Beschlagnahmungen im Wert von 50 Millionen US-Dollar sind die vorläufige Bilanz eines weltweiten Schlags der Polizeibehörde Interpol gegen mutmaßliche Scammer-Banden. Dazu habe man 3000 Verdächtige identifiziert, Razzien in 1770 Örtlichkeiten durchgeführt und rund 4000 Bankkonten einfrieren lassen.

Die First Light genannte Operation habe laut Mitteilung von Interpol insgesamt zwei Monate gedauert, vom 8. März bis zum 8. Mai dieses Jahres. Polizei in 76 verschiedenen Ländern sei dabei gegen Gruppen organisierter Kriminalität vorgegangen, die vorwiegend über Call-Center ihre Betrugsmaschen abgewickelt hätten. Neben Betrug per Telefon gehe es um Online-Heiratsschwindel, Betrug per E-Mail und allgemeine Finanzkriminalität.

Unter anderem habe die Polizei in Singapur acht Personen verhaftet, die betrügerische Job-Angebote verbreitet haben sollen, um Leute in eine Art Strukturvertrieb zu zwingen. Zudem habe die örtliche Polizei einen Teenager gerettet, der von Betrügern dazu gebracht worden sei, die eigene Entführung vorzutäuschen – inklusive Erpresservideos mit falschen Wunden und Lösegeldforderungen im Wert von umgerechnet 1,5 Millionen Euro. Ebenfalls konnte ein chinesischer Staatsbürger in Papua Neu Guinea verhaftet werden, der rund 24.000 Menschen mit einem Anlagebetrug um umgerechnet 34 Millionen Euro betrogen habe.

Als Trends unter den Betrugsmaschen habe Interpol unter ausgemacht, dass sich die Ganoven als Interpol-Beamte ausgeben und ihre Opfer glauben ließen, sie wären Ziel von Ermittlungen, um so an ihr Geld zu kommen. Ebenfalls nehme der Trick an Beliebtheit zu, sich als Bankangestellte auszugeben, um Leuten ihre Login-Daten fürs Online-Banking abzuluchsen.

(axk)