Solaris 9 OE: Suns neue Betriebssystemumgebung

Mit der neuen Version seines Unix-Derivats Solaris 9 OE hat Sun eine Betriebsumgebung für die Bereitstellung geschäftskritischer Dienste geschaffen und die Kompatibilität zu Linux-Sourcecode erweitert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 123 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ralph Hülsenbusch

Mit der neuen Version seines Unix-Derivats Solaris will Sun die Verwaltung, Sicherheit, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit für SPARC-Plattformen verbessern. Solaris 9 OE sei mehr als nur eine weitere Betriebssystemversion, so Ed Zander, Präsident von Sun Microsystems, sondern eine komplette Umgebung für die Bereitstellung geschäftskritischer Dienste. Von den über 300 neuen Merkmalen sollen nicht nur Systemverwalter und Entwickler, sondern auch Anwender profitieren.

Im Wesentlichen handelt es sich bei Solaris 9 OE um den ersten Schritt der Integration in Suns Open Net Environment (ONE). Das Betriebssystem wird eine Lizenz für den Application Server 7 (Plattform Edition) enthalten, der die Standards der nächsten Generation der Java-Engine für Geschäftsanwendungen J2EE 1.3 erfüllt. Die vollständige Version ist für Ende dieses Jahres geplant. Sun ONE Directory Server ist bereits integriert mit einer Lizenz für 200 000 Namenseinträge innerhalb eines Firmenenetzes basierend auf Sun-Systemen.

Sun garantiert Kompatibilität zu den bisherigen Anwendungen. Darüber hinaus bietet Solaris 9 OE das Linux Compatibility Assurance Toolkit (LinCAT) zur Entwicklung und Portierung von Softwarequellen. In Zukunft will man auch GNOME 2.0 als Desktop unterstützen.

Vor allem geht es Sun um die Verwaltung großer Systemumgebungen als eine Einheit. Suns Flash-Software ermöglicht das Erzeugen von Snapshots der System - und Anwendungskonfiguration eines Rechners zur Übertragung auf andere; Live Upgrade hilft beim Update des Betriebssystems. Suns Management Center Change Manager zum automatischen, simultanen Einspielen von Softwarestacks auf Gruppen von Rechnern soll im Laufe des Jahres zur Verfügung stehen.

Mit den Solaris Software Containers, einer Erweiterung des Partinionierungskonzepts -- der Aufteilung eines Multiprozessorrechners aus der Sun-Fire-Linie in mehrere virtuelle Rechner --, will Sun die Verwaltung vereinfachen und Konfigurationsänderungen im laufenden Betrieb ermöglichen. Zusätzliche Erweiterungen haben außerdem die Bereiche Datenmanagement, Sicherheit, Verfügbarkeit und Konfigurationsverwaltung erfahren.

Zeitgleich mit der Ankündigung von Solaris 9 liefert das Unternehmen die ersten Produkte des Sun ONE Studio 7 aus. Zu der Entwicklungsumgebung -- bis dato unter Forte 7 geführt -- gehören Compiler für C, C++, und Fortran samt zugehöriger Debugger. Die Preisstaffelung für Werkzeugsammlung beginnt bei 995 US-Dollar.

Kunden erhalten Solaris-Upgrades nach wie vor im Rahmen ihren Support-Vertrages. Für andere ist Solaris 9 OE ab 50 US-Dollar erhältlich. Das Betriebssystem steht für eine beliebige Zahl von Single-SPARC-CPU-Systemen zum Download kostenfrei bereit -- im Rahmen des Free Solaris Binary Licence Program. (rh)