Sonderabschreibungen bescheren Telekom 24,6 Milliarden Euro Verlust

Im Jahr 2002 hat der Konzern den höchsten Verlust eingefahren, den je ein deutsches Unternehmen verzeichnet hat; um Sondereinflüsse bereinigt stieg der Gewinn aber.

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  • dpa

Die Deutsche Telekom hat wie erwartet einen Rekordverlust ausgewiesen: Im Jahr 2002 hat der Konzern wegen Sonderabschreibungen den höchsten Verlust eingefahren, den je ein deutsches Unternehmen verzeichnet hat. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 24,6 Milliarden Euro nach einem Verlust von 3,45 Milliarden Euro im Vorjahr, teilte der größte europäische Telekomkonzern am Montag vor der Bilanzpressekonferenz in Hannover mit.

Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich nach Telekom-Angaben von 15,1 auf 16,3 Milliarden Euro. Die Telekom setzte mit 53,7 Milliarden Euro 11,1 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor. Die Netto- Finanzverbindlichkeiten sanken im Vergleich zum dritten Quartal 2002 von 64,3 auf 61,1 Milliarden Euro.

Die Deutsche Telekom gab an, zum Abbau des Schuldenbergs hätten Verkäufe von Vermögenswerten sowie der verbesserte Liquiditätsfluss (Free Cash Flow) beigetragen. Unter anderem habe der Konzern 120 Millionen T-Online-Aktien veräußert und Immobilien verkauft. Auch die "anhaltend positive Entwicklung des Dollar-Wechselkurses" habe zum Abbau des Schuldenbergs beigetragen.

Die Sparten und Tochtergesellschaften haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 unterschiedlich entwickelt. Während der Mobilfunk-Bereich T-Mobile und der Internet-Anbieter T-Online Zuwächse beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verzeichneten, verbuchten die Festnetz-Sparte T-Com sowie der IT- und Telekom-Dienstleister T-System Ertragsrückgänge.

Die Mobilfunk-Sparte T-Mobile habe ein "überproportionales EBITDA-Wachstum" verzeichnet. Das EBITDA kletterte im Gesamtjahr 2002 nach Telekom-Angaben um 61 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Der Geschäftsbereich setzte mit 19,7 Milliarden Euro fast 35 Prozent mehr um. Im Festnetz-Geschäft (T-Com) brach das EBITDA dagegen nach Konzernangaben um 8,9 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro ein. (dpa) / (jk)