SpaceX stellt Antrag auf Starlink-Satelliten mit Direct-to-cellular-Technik

SpaceX will seine nächsten Starlink-Satelliten mit Technik für den direkten Mobilfunkempfang ausrüsten. Die US-Zulassungsbehörde FCC muss das noch genehmigen.

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(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

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Das Weltraumunternehmen SpaceX von Elon Musk hat bei der US-Zulassungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) einen Antrag gestellt, Starlink-Satelliten der zweiten Generation mit Direct-to-cellular-Technik für den direkten Mobilfunkempfang auszustatten. Das geht aus einer Einreichung an die FCC hervor, die für die Zulassung unter anderem von Kommunikationsgeräten und Satelliten zuständig ist. Mit der Technik sollen in Kooperation zunächst mit T-Mobile US weiße Flecken und Funklöcher beim Mobilfunk in den USA geschlossen werden.

Bereits im August hatte SpaceX die Partnerschaft mit T-Mobile US geschlossen, die vorsieht, dass SpaceX-Satelliten dann einspringen und dort eine Mobilfunkverbindung ermöglichen, wo kein Mobilfunk etwa mangels Funktürmen zur Verfügung steht. Nachdem die FCC Anfang Dezember den Antrag von SpaceX genehmigt hatte, 7500 Satelliten der zweiten Generation in den Weltraum zu befördern, folgt nun der Antrag, diese mit der notwendigen Funktechnik ausstatten zu dürfen.

Die Satelliten sollen über 5 m bis 6 m große Antennen verfügen und Verbindungsgeschwindigkeiten zwischen 2 und 4 Mbit/s pro Zelle zulassen, hatte Musk noch im August auf Twitter geschrieben. Offenbar ist technisch nachgelegt worden, denn in dem neuen Antrag sind die Bandbreiten nun auf 3 Mbit/s bis 7,2 Mbit/s im Upload und 4,4 Mbit/s bis 18,3 Mbit/s im Download möglich, heißt es in der technischen Beschreibung an die FCC.

SpaceX hat seit 2018 rund 3500 seiner Starlink-Satelliten der ersten Generation gestartet, die FCC hatte 4425 genehmigt. SpaceX hatte ursprünglich mit 29.988 Satelliten deutlich mehr Satelliten beantragt, die sich dann in Höhen von 525, 530 und 535 Kilometern über der Erde befinden. Starlink hatte insgesamt rund 30.000 Satelliten beantragt.

Die Starlink-Satelliten der zweiten Generation sind größer und mit einem Gewicht von 1,25 Tonnen etwa viermal so schwer wie die der ersten Generation. Mit den aktuellen Falcon-Raketen können sie daher nicht in die Umlaufbahn gebracht werden. Dazu wird die wiederverwendbare Starship-Rakete mit höherer Nutzlast benötigt. Der erste Orbitalflug der Rakete, die etwa 120 Meter hoch ist, hätte eigentlich längst stattfinden sollen, wurde aber immer verschoben. Bisher fanden lediglich Testflüge statt, darunter ein Aufstieg auf eine Höhe von 10 km.

Nach Plänen von SpaceX sollen die Starlink-Satelliten der zweiten Generation noch 2023 starten. Das setzt aber voraus, dass die Starship-Rakete bald funktionsbereit ist.

(olb)