Speicherhersteller Hynix drohen Strafzölle in USA

Das US-Handelsministerium soll zu dem Schluss gekommen sein, Südkorea habe den Import von Hynix-Speicherchips in die USA zu 57,37 Prozent subventioniert.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der koreanische Speicherhersteller Hynix wird beim Import von Speicherchips in die USA möglicherweise mit Strafzöllen belegt. Nach US-Medienberichten ist das US-Handelsministerium zu dem Schluss gekommen, Südkorea habe den Import von Hynix-Speicherchips in die USA zu 57,37 Prozent subventioniert. Laut Wall Street Journal dürften eventuell verhängte Strafzölle etwa in derselben Größenordnung liegen. Auch die EU untersucht nach einer Beschwerde von Infineon angebliche staatliche Subventionen für den südkoreanische Halbleiterspezialisten.

Hynix kämpft mit den Folgen der Asienkrise Ende der 90er Jahre und schiebt einen gigantischen Schuldenberg vor sich her. Koreanische Banken, die unter staatlichem Einfluss stehen sollen, haben das Unternehmen mehrfach mit Finanzspritzen vor dem Untergang bewahrt. Diese Hilfen sind nach Auffassung von Hynix-Konkurrenten in den USA und der EU unfair und verzerren den Wettbewerb.

Hynix wies die Vorwürfe zurück. Aus der vorläufigen Stellungnahme des US-Handelsministeriums ließe sich noch keine Beurteilung des Sachlage ableiten –- eine endgültige Stellungnahme nach Prüfung von umfangreichem Informationsmaterial erwarte man nicht vor Ende Juni. Zudem müsse auch noch die International Trade Commmission (ITC) zu dem Schluss kommen, die US-Wirtschaft sei durch eventuell vorhandene Subventionen ernsthaft geschädigt worden. Eine Entscheidung der ITC wird jedoch frühestens für Ende Juli erwartet. (wst)