Spieleentwicklung: Godot 3.4 bringt Neuerungen von Shading bis UI

Das Godot-Team arbeitet zwar mit Nachdruck an Version 4.0, doch auch das neue Minor Release der Spiele-Engine wartet mit neuen Features auf.

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(Bild: wolfstudiobkk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Maika Möbus
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Die quelloffene Spiele-Engine Godot ist in Version 3.4 erschienen. Darin sind über sechs Monate Entwicklungszeit eingeflossen, die zum Hinzufügen, Verändern oder Entfernen von Features geführt haben. Insgesamt soll die neue Version Tausende kleinerer bis größerer Änderungen enthalten. Neben einem aufgefrischten UI Theme Editor haben auch ursprünglich für Godot 4.0 entwickelte Shading-Language-Features ihren Weg in Godot 3.4 gefunden.

Eine Überarbeitung des UI Theme Editors soll dessen Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Bisher schon bot Godot die Möglichkeit, UI Nodes anzupassen, doch waren diese Optionen laut dem Entwicklerteam nicht einfach genug zu bedienen. Der neue UI Theme Editor in Version 3.4 soll das beheben, indem er beispielsweise einen Control Picker bietet, der anhand des Preview Panels die Auswahl eines anzupassenden Nodes zulässt. Styleboxes desselben Typs lassen sich zeitsparend gleichzeitig editieren und ein neuer Item-Management-Dialog steht ebenfalls bereit.

Godot verwendet eine Shading Language, die der Programmiersprache GLSL ES 3.0 (OpenGL ES Shading Language) ähnelt und mit den meisten der darin genutzten Datentypen umgehen kann. Derzeit läuft die Arbeit an Shader-Language-Features für Godot 4.0, allerdings hat das Entwicklungsteam einige der Features auf Godot 3.4 zurückportieren können. Dazu zählen struct ebenso wie varying von fragment zu light.

In Godot 3.4 entfallen nicht-funktionale native Video-OS-Methoden für Android sowie eine doppelt vorhandene Einstellung für die Ausrichtung des Displays unter iOS, da diese nun wie unter Android aus den Projekteinstellungen bezogen wird.

Zudem ist initialer Support für Androids Scoped-Storage-API an Bord, was API-Level 30 als Zielplattform ermöglicht. Scoped Storage dient dazu, jeder App eine isolierte Sandbox auf externem Storage zuzuteilen, was in Godot 3.4 noch nicht vollständig nutzbar ist. Das soll in Version 3.5 folgen.

Godot soll die Cross-Plattform-Entwicklung von 2D- und 3D-Spielen aus einem einheitlichen Interface heraus ermöglichen. Die im Jahr 2014 unter der MIT-Lizenz Open Source gestellte Spiele-Engine ist als Standardversion sowie als Mono-Version mit C#-Support zum Download verfügbar, jeweils in 32 oder 64 Bit. Die Hardware muss mit OpenGL 2.1/OpenGL ES 2.0 kompatibel sein, die Mono-Version setzt zusätzlich die Microsoft Build Engine (MSBuild) voraus.

Auch der bereits mit Godot 3.3 eingeführte webbasierte Godot-Editor, in dem sich neue oder bestehende Anwendungen bearbeiten lassen, hat eine Aktualisierung auf die aktuelle Version erhalten.

Alle Neuerungen in Godot 3.4 sind im Changelog nachzulesen. Die Highlights hebt ein Blogeintrag hervor.

(mai)