Spracherkennung für Linux, Call-Center und Software-Entwickler

IBM, einer der Pioniere kommerzieller Produkte zur Spracherkennung, strebt mit neuen Softwaretools die Ausweitung der Sprachunterstützung an.

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Von
  • Laurenz Weiner

IBM ändert seine Strategie in der Vermarktung von Spracherkennungssoftware. Bisher sind die Aktivitäten des Unternehmens in diesem Bereich vor allem durch Produkte wie Via Voice 98 geprägt, die auf den Endanwender zielen. IBM will zukünftig sein Know-how in der Spracherkennung verstärkt als Basistechnologie für neue Produkte und Dienste aller Art vermarkten. Dazu kündigte W.S. Osborn, Generalmanager von IBM Voice Systems, sieben neue Softwarepakete an. Die Programme und Tools sollen die Spracherkennung auch auf bisher nicht unterstützte Plattformen ausdehnen und für Unternehmen gedacht sein, die ihre Produkte oder Dienstleistungen mit Spracherkennung ausstatten wollen.

Bereits Ende dieses Monats will IBM ViaVoice Dictation für Linux ausliefern, dessen Development-Kit in einer Beta-Version seit Ende letzten Jahres im Web steht. Das Paket soll für 60 US-Dollar in den Handel kommen. Im Herbst soll der WebSphere Voice Server erscheinen, eine Sammlung von Tools für Call Center, die Web-gestützte Sprachanwendungen auf der Basis von Windows NT nutzen wollen. Der Voice Server wird VoiceXML und Protololle wie das Wireless Application Protocol (WAP) und Voice over IP (VoIP) unterstützen und soll rund 15.000 US-Dollar kosten. Mit CallPath Enterprise Foundation 6.3 versprach Osborn auch eine vollständige Anwendung für Call Center, die Telefon und Web verbinden soll.

Embedded Via Voice, Multiplatform Edition, ein Java-Software-Entwicklungspaket, soll nach den Vorstellungen IBMs den Durchbruch der Spracherkennung für Geräte wie Handhelds und Mobiltelefone bringen. Abgerundet werde die Produktpalette durch Spracherkennung und Sprachausgabe von Texten für AIX sowie Java-Beans.

Osborn wollte keine konkreteren Angaben zu den Erscheinungsdaten und Preisen der einzelnen Produkte machen. Nähere Angaben zu den Plänen für den deutschen Markt waren bei IBM Stuttgart auf Grund des heutigen Feiertags in Baden-Württemberg noch nicht zu erfahren. (law)