Statistik und Kryptographie für bessere Micropayments

Ron Rivest, der für das "R" im weit verbreiteten Verschlüsselungsverfahren RSA steht, nimmt sich den Markt für Micropayments vor.

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Von
  • Sascha Mattke

Ron Rivest, der für das "R" im weit verbreiteten Verschlüsselungsverfahren RSA steht, nimmt sich den Markt für Micropayments vor. Zusammen mit dem Informatik-Professor Silvio Micali hat er eine Methode entwickelt, die das Abrechnen von Beträgen im niedrigen Cent-Bereich deutlich billiger und damit erst wirklich lohnenswert machen soll. Denn noch immer gibt es keine effiziente Methode für Website-Betreiber, Inhalte zu Mini-Preisen anzubieten: Die von Banken oder Kreditkartenfirmen berechneten Gebühren sind dafür zu hoch.

Peppercoin, so der Name des System und auch des von Rivest und Micali gegründeten Unternehmens, unterscheidet sich vor allem durch den Einsatz von Stichproben von anderen Online-Zahlungssystemen: Statt jeder einzelnen wird zunächst einmal nur etwa jedes hundertste Geschäft komplett abgewickelt. Der Händler bekommt dann den hundertfachen Wert der zufällig ausgewählten Transaktion ausbezahlt, beim Kunden wird auf einen Schlag alles abgezogen, was er seit der letzten Abwicklung an Außenständen angesammelt hat.

Die zufällige Auswahl und kryptographische Absicherung sollen dafür sorgen, dass sich Ungerechtigkeiten durch die selektive Abrechnung über einen längeren Zeitraum aufheben. Zugleich bewirkt das Stichproben-Modell, dass die Peppercoin-Gebühren niedrig bleiben können, obwohl letztlich das normale Kreditkarten-System für die Abrechnung benutzt wird. Denn die Kartenfirma muss dadurch eben nur in etwa einem Hundertsel aller Fälle bezahlt werden.

Einen ausführlichen Bericht zu dem neuen System von Silvio Micali und Ron Rivest bringt Technology Review in der aktuellen Ausgabe 1/2004 (seit dem heutigen Donnerstag, den 18. 12. 2003, am Kiosk): (sma)