Steam Deck im Teardown: Valve zeigt Innereien seines Mobil-PCs

Nicht nachmachen: In einem Teardown zum Steam Deck warnt Valve davor, die kommende Mobilkonsole selbst aufzumachen. Ersatzteile will Valve trotzdem anbieten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen

(Bild: Valve)

Lesezeit: 3 Min.

Valves Teardown des kommenden Mobil-PCs Steam Deck beginnt mit einer Warnung: Nur Profis sollen das Steam Deck öffnen, weil der Akku sonst Feuer fangen könne. Außerdem werde die strukturelle Integrität der Mobilkonsole zwangsläufig beschädigt, wenn man sie einmal aufmacht – nicht zuletzt verliere man den Garantieanspruch. Alle Bauteile des Steam Decks seien genau aufeinander abgestimmt, damit möglichst starke Hardware in ein möglichst kleines Paket passt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Interessant ist das Video, weil es erstmals einen ausführlichen Blick auf die Innereien des Steam Deck bietet. Allerdings weist Valve auch darauf hin, dass die im Video gezeigte Konfiguration nicht final sei. Die Fassung des Steam Decks, die im Dezember an erste Vorbesteller geliefert werden soll, könnte also etwas anders aussehen.

Wer die Warnungen von Valve ignorieren und das Steam Deck selbst auseinanderbauen möchte, bekommt dazu im Video direkt eine Anleitung geliefert. Beispielsweise erklärt Valve, wie man die Thumbsticks und die SSD austauschen kann. Ersatzteile für beide Komponenten will Valve in den kommenden Monaten anbieten. Damit besteht zumindest die Möglichkeit, zwei der größten Problemquellen bei derartigen Mobilgeräten in Eigenregie zu reparieren.

Probleme mit den Sticks kennen vorwiegend Besitzer der Mobilkonsole Nintendo Switch. Bei dem als "Joy-Con-Drift" bezeichneten Problem registriert die Konsole auch dann Eingaben der Sticks, wenn sie nicht berührt werden. Das kann zu massiven Problemen bei der Steuerung von Videospielen führen. Eine Beschwerde über den Joy-Con-Drift ist Anfang 2021 sogar bei der EU-Kommission eingegangen. Auch einige Besitzerinnen und Besitzer von Xbox- und Playstation-Konsolen berichten von Problemen mit den Sticks der jeweiligen Gamepads.

Beim Steam Deck wären driftende Thumbsticks besonders problematisch, weil sie fest verbaut sind. Bei einem Defekt müsste also im Zweifelsfall die komplette Konsole ersetzt werden. Frei verfügbare Ersatzteile geben aber Hoffnung darauf, dass man etwaige Fehler beispielsweise bei Repair Shops beheben lassen kann.

Auch die SSD lässt sich austauschen, zeigt Valve im Teardown-Video. Die Mobilkonsole kommt in drei Varianten auf den Markt: Mit 64 GByte eMMC-Speicherplatz kostet sie 420 Euro, wer eine SSD mit 256 GByte Speicherplatz haben möchte, zahlt 550 Euro. Die teuerste Variante kostet 680 Euro und hat 512 GByte NVMe-Speicherplatz.

Alle drei dieser Konsolen haben denselben M.2-Steckplatz, also auch die günstige Version, die ohne SSD geliefert wird. Ein mögliches Problem ist der kleine Platz, den Valve im Gehäuse für SSD-Kärtchen freihält: Es passen lediglich SSDs mit 30 Millimetern Länge in den Slot. Im Retail-Markt gibt es solche kurzen SSD-Kärtchen bisher kaum.

Der M.2-Slot des Steam-Decks beherbergt lediglich SSDs im 2230-Formfaktor.

(Bild: Valve)

Außerdem warnt Valve vor möglichen Kompatibilitätsproblemen bei Retail-SSDs. Die fest eingebaute Version ist ummantelt, um möglichst geringe Interferenz mit dem Wi-Fi-Modul zu erzeugen. Auch für SSDs will Valve aber selbst Ersatzkomponenten anbieten. Neben SSDs und Thumbsticks sollen "möglicherweise" weitere Ersatzteile angeboten werden.

Das Steam Deck soll im Dezember 2021 in den Handel kommen. Vor 2022 können aber nur diejenigen losspielen, die bereits ein Exemplar reserviert haben. Auf seiner Webseite gibt Valve aktuell an, dass Bestellungen erst wieder ab dem 2. Quartal 2022 möglich sein werden.

(dahe)