Streit um Mietpreis für die Ortsnetzanschlüsse

Erwartungsgemäß zeigen sich die Telekom-Konkurrenten wenig begeistert von den Plänen der Telekom über höhere Mietpreise für die Teilnehmeranschlussleitung.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Telekom will ab April nächsten Jahres eine höhere Miete für die Teilnehmeranschlussleitung, die so genannte letzte Meile – und erwartungsgemäß zeigen sich die Telekom-Konkurrenten wenig begeistert von den Vorstellungen des Ex-Monopolisten, der die Ortsnetzanschlüsse noch weitgehend unter eigener Kontrolle hat. "Offensichtlich verwechselt die Deutsche Telekom bei ihrem angekündigten Angebot von 17,40 Euro für die Miete des blanken Kupferkabels zum Endkunden Euro mit D-Mark", frotzelt der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in einer ersten Reaktion auf die Telekom-Ankündigung. Die Telekom will von den Telefonie-Anbietern in Zukunft 17,40 Euro monatlich statt wie bislang 12,99 Euro pro Monat.

"Damit würde die Telekom von ihren Wettbewerbern über 50% mehr als von ihren eigenen Kunden verlangen und das für ein nacktes Kabel ohne jede Technik und Service," erläutert Joachim Dreyer, Präsident des VATM. Schon vor Jahren hätten mehrere Wettbewerber des Bonner Konzerns realistische Kostenkalkulationen von um die 15 Mark vorgelegt, betonte der VATM. Die Telekom verteidigte dagegen ihren geplanten Antrag bei der Regulierungsbehörde. Die Höhe von 17,40 Euro bewege sich auf einem ähnlichen Niveau wie die Preise in Großbritannien. Auch in Frankreich bestünden ähnliche Preisvorstellungen, unterstrich ein Sprecher des Bonner Unternehmens. Die Anhebung müsse nicht zu höheren Telefonpreisen führen, da diese Miete für die letzte Meile nur ein Kostenbestandteil der Festnetztarife sei. Ein Sprecher der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) erwartet das Antragsschreiben in der nächsten Woche. Die alte Regelung läuft zum 31. März des Jahres 2001 aus, danach muss die Regulierungsbehörde neue Preise festsetzen. (jk)