Hybrides Arbeiten: Beschäftige beklagen mangelnde Büroausstattung

Eine Studie zum hybriden Arbeiten zeigt: Die Rückkehr ins Büro wird eher von mangelnder Ausstattung als von mangelnder Bereitschaft der Angestellten behindert.​

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Frau vor einem Computer wundert sich über ein Projekt

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Benjamin Pfister

Deutsche Angestellte stehen laut einer Studie des Netzwerkausrüsters Cisco einer zumindest teilweisen Rückkehr ins Büro positiv gegenüber, sehen ihre Büroumgebung aber oft noch nicht gut aufgestellt für hybrides Arbeiten. So verfüge im Durchschnitt nur knapp die Hälfte der Besprechungsräume in Unternehmen über Video- und Audiofunktionen. Auch die Qualität bemängeln viele der Befragten. Darüber hinaus scheint allgemein das Gefühl vorzuherrschen, dass die derzeit verfügbaren Tools für die Zusammenarbeit nicht nahtlos ineinandergreifen. Dies hätten etwa neun von zehn Arbeitnehmern (90 Prozent) und Arbeitgebern (88 Prozent) in der Umfrage hervorgehoben.

Die größten Schwierigkeiten bezüglich Arbeitsplatzausstattung sehen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer bei der Internetanbindung, gefolgt von Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit anderen Teammitgliedern sowie unzureichender Ausrüstung oder Hilfsmittel. Insgesamt glaubten 38 Prozent der befragten deutschen Arbeitgeber, dass ihr Unternehmen ihren Mitarbeitern eine gut verwaltete hybride Arbeitsumgebung bietet. 32 Prozent der befragten Unternehmen sehen Ihre Büroumgebung als "sehr gut vorbereitet" an.

Die Arbeitgeber gaben als höchste Priorität der Folgemaßnahmen die Verbesserung der Räume für Zusammenarbeit und Besprechungen an. Darunter nannten sie aber neben technologischen Aspekten auch Themen wie verbesserte Bestuhlung und Anordnung. In Besprechungsräumen möchten die Arbeitgeber den Ergebnissen nach verstärkt Whiteboards oder interaktive Bildschirme (43 Prozent) mit Möglichkeiten für hybride Meetings (43 Prozent) nutzen. Erst im Nachgang (42 Prozent) wollen sie an Veränderungen der Arbeitsplätze der Mitarbeiter gehen – bei denen die Priorität, wenig überraschend, jedoch auf der Ausstattung des individuellen Arbeitsplatzes lag.

Insgesamt haben in Deutschland laut der Umfrage 84 Prozent der Unternehmen eine vollständige oder teilweise Rückkehr ins Büro verlangt, europaweit nur 73 Prozent. Der Trend scheint in Richtung eines hybriden Ansatzes zu laufen. Rund drei Viertel der deutschen Angestellten stehen dabei einer zumindest teilweisen Rückkehr ins Büro positiv gegenüber. Viele von ihnen finden sogar eine vollständige Rückkehr ins Büro gut (44 Prozent, Europa: 41 Prozent), gefolgt vom Wunsch nach Hybrid Work (26 Prozent, Europa: 31 Prozent).

Die von Cisco europaweit befragten Arbeitgeber glauben zu 63 Prozent, dass sich hybrides Arbeiten positiv auf das Wohlbefinden und zu 59 Prozent positiv auf die Produktivität ihrer Mitarbeiter auswirkt. 59 Prozent geben ebenfalls mögliche Kosteneinsparungen für ihre Unternehmen an. 90 Prozent der befragten deutschen Arbeitgeber prognostizieren, dass der durchschnittliche Arbeitnehmer in zwei Jahren ein Hybrid-Arbeitnehmer sein wird.

Als wichtigste Gründe für die Rückkehr ins Office ermittelte Cisco die Team-Kommunikation und Arbeitsplatzkultur, sowie auch die optimierte Produktivität. Aber auch der Druck der Führungskraft, sowie normative Aspekte und Industrietrends spielen eine entscheidende Rolle. Trotzdem nahmen 72 Prozent der Befragten aus der Bundesrepublik die Rückkehr positiv auf.

Cisco hat nach eigenen Angaben für die Studie namens "EU Hybrid Work" eine Befragung unter 3500 Vollzeitbeschäftigten und 1050 Arbeitgebern aus sieben Ländern durchführen lassen. Die Befragten stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien. Dabei wurden unterschiedliche Unternehmensgrößen aus unterschiedlichen Sparten berücksichtigt.

(axk)